Tag und Nacht sorgen Trunkenbolde am Bahnhof Floridsdorf für Radau. Die „Krone“ hat sich am Franz-Jonas-Platz umgesehen und mit Anrainer sowie Geschäftsleuten gesprochen.
Der Bahnhof Floridsdorf ist einer der am stärksten frequentiertesten Plätze Wiens. Natürlich sammeln sich dort auch Störenfriede und Trunkenbolde. Doch in letzter Zeit ist es schlimmer geworden.
Mal besser, mal schlimmer
Die „Krone“ war vor Ort und hat sich umgehört. Ahlahar Hikmet betreibt seit vielen Jahren eine Imbissbude direkt am Bahnhofs vorplatz. „Manchmal ist es schlimmer, manchmal besser“, erzählt der 60-Jährige. Einmal stündlich würde die Polizei vorbeischauen und für Ordnung sorgen, aber am Wochenende eskaliert es das ein oder oder andere Mal. Immer die zehn selben Leute fallen negativ auf.
Manchmal ist es besser, manchmal schlimmer. Die Polizei schaut im Durchschnitt einmal die Stunde vorbei. Am Wochenende nehmen die Exzesse zu, rund zehn Leute sorgen dann für Radau.
Ahlahar Hirmet, Imbissverkäufer (60)
Bild: Peter Tomschi
Und auch Meliha Jasic kann das bestätigen: „Ich bin vor kurzem hierher gezogen und wusste, worauf ich mich einlasse.“ Und tatsächlich fühlt sich die 28-Jährige beim Nachhausegehen unwohl. „Ich weiche den Trunkenbolden bewusst aus und hoffe, dass nichts passiert, aber ich fühle mich hier unsicher“, so die Anrainerin.
Ich bin erst vor Kurzem hierher gezogen, aber ich war mir bewusst wo ich hinziehe. Abends fühle ich mich unwohl, wenn ich allein nachhause gehe. Ich versuche den bedrohlichen Gruppen auszuweichen.
Meliha Jasic, Sozialpädagogin (28)
Bild: Tomschi
An allen Bahnhöfen ähnlich
Blumenverkäuferin Martina S. sieht das entspannter: „Bei uns geht es nicht anders als im 10. oder 16. Bezirk zu. Am Bahnhof kommen halt viele Menschen zusammen.“ Für Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek liegt die Lösung des Problems nahe: eine Alkoholverbotszone.
Mehr Schwerpunktaktionen
Die Polizei sagt dazu: „Im Bereich Franz-Jonas-Platz/ Bahnhof Floridsdorf werden vermehrt Schwerpunktaktionen gesetzt. Hierbei liegt ein Fokus auf durchgehende Polizeipräsenz, gezielte Schwerpunktsetzungen sowie einer lageangepassten Intensivierung der polizeilichen Maßnahmen. Durch die starke Polizeipräsenz kann bei verwaltungsrechtlichen Übertretungen oder bei gerichtlich strafbaren Handlungen rasch eingeschritten werden.“
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