Wirbel in Washington
Pentagon-Chef hielt Spitalsaufenthalt geheim
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat mit einem verheimlichten Krankenhaushalt zu Neujahr für großen Wirbel in Washington gesorgt. Das Büro des 70-Jährigen informierte die Öffentlichkeit erst Tage später, obwohl der Pentagon-Chef sogar auf der Intensivstation gelegen war. Besonders brisant: Offenbar wusste auch Präsident Joe Biden nichts von der Abwesenheit seines Regierungsmitglieds.
Erst am Freitag hieß es aus dem Pentagon, der ehemalige General sei wegen Komplikationen nach einem medizinischen Eingriff tagelang auf der Intensivstation gelegen. Mehrere US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, Austins Stellvertreterin Kathleen Hicks (siehe Tweet unten) hätte während dieser Zeit den Minister vertreten.
Der 70-Jährige erklärte nun in einer schriftlichen Stellungnahme, dass er sich auf dem Weg der Besserung befinde. Er zeigte auch Verständnis für die Aufregung rund um seinen Spitalsaufenthalt und betonte: „Ich erkenne an, dass ich bessere Arbeit hätte leisten können, um die Öffentlichkeit angemessen zu informieren.“ Zudem versprach er mehr Transparenz für die Zukunft.
Art des Eingriffs unbekannt
Die Amtsgeschäfte übernahm Austin laut seinem Sprecher bereits am Freitag wieder, obwohl er noch am Samstag im Krankenhaus weilte. Um welche Art von Eingriff es sich beim 70-Jährigen gehandelt hatte, ist nicht näher erläutert worden. Die Gründe für die Geheimhaltung erklärte ein Pentagon-Sprecher mit folgenden Worten gegenüber der US-Presse: „Es handelte sich um eine sich rasch entwickelnde Situation und daher mussten wir auf eine Vielzahl von Aspekten Rücksicht nehmen.“
Doch diesem Argument können zahlreiche Vertreter der Republikaner und auch der US-Medien nicht viel abgewinnen. So eine Informationspolitik sei „inakzeptabel“, hieß es unter dem Verweis auf die Tatsache, dass es sich bei Austin um die Nummer zwei in der Befehlskette der Streitkräfte handelt - nach Präsident Biden.
Der frühere Vizepräsident Mike Pence pochte im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN auf das „Recht des Volkes“, über den Gesundheitszustand des Ministers informiert zu werden - vor allem in einer Zeit, in der sich „unsere Verbündeten in Osteuropa und in Israel im Krieg befinden“.
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