Das Smartphone in der Hand, der Blick nach unten gerichtet - so gehen viele Menschen durchs Leben. Eine neue Studie der FH Campus Wien zeigt: Die Verwendung eines Smartphones während des Gehens führt zu einer Veränderung des Gangbilds, welche längerfristige, ungesunde Auswirkungen auf den Körper haben kann.
Immer griffbereit und ständig im Einsatz: Das Smartphone ist aus unserem Leben schwer wegzudenken. Forscher zeigten nun in einer kürzlich veröffentlichten Studie, wie sich gleichzeitiges Gehen und Hantieren mit dem Smartphone auf Gang und Gelenke dieser sogenannten „Textwalker“ auswirkt.
Verändertes Gangbild?
„Ziel der Forschung war, den normalen, unverfälschten Gang jenem bei gleichzeitiger Smartphone-Nutzung gegenüberzustellen. Wir wollten herausfinden, ob sich das Gangbild verändert und es zu ungünstigen Belastungen der Kniegelenke kommt“, erklärt Projektleiter Sebastian Durstberger, Forscher des Kompetenzzentrums INDICATION sowie Lehrender in den Studiengängen Physiotherapie und Health Assisting Engineering der FH Campus Wien.
So lief die Studie ab
Die Probanden bewegten sich auf einem speziellen Laufband vor einer 180-Grad-Leinwand, auf die eine virtuelle Umgebung projiziert wurde - inklusive realer Hintergrundgeräusche. Kleine Marker an unterschiedlichen Körperpartien visualisierten die Bewegungen als Echtzeit-3D-Modell und werteten die Gelenkbewegungen sowie dabei entstehende Kräfte aus.
Messplatten im Laufband zeichneten auf, wie die Füße aufgesetzt und belastet wurden. Parallel dazu lösten die Testpersonen Rechenaufgaben - einmal im Kopf, einmal mit dem Smartphone. „So konnten wir herausfinden, ob die Konzentration auf eine Sache allein oder die Smartphone-Nutzung Effekte auf das Gangbild hatte“, erklärt Sebastian Durstberger das Studiendesign.
Kleinere Schritte
„Die Studienergebnisse zeigen, dass der Körper bei der Nutzung des Smartphones in eine Art Sicherheitsmodus schaltet. Während die Schrittgeschwindigkeit abnimmt, kommt es zu einer gleichzeitigen Zunahme der Schrittbreite“, so der Experte.
Diese kleineren, breiteren Schritte senken zwar die Sturzgefahr, führen aber auch zu einer höheren Belastung auf der Außenseite des Kniegelenks, was eine minimale X-Stellung in den Kniegelenken begünstigt. Das kann langfristig zu bleibenden Schäden führen: Knorpel und Meniskus können über Jahre hinweg an Belastbarkeit verlieren, das kann im schlimmsten Fall eine Arthrose hervorrufen, so die Prognose der Forscher.
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