Immer mehr Familien im Land versinken im Chaos und werden allein nicht mehr Herr der Lage. Die Mobile Familienhilfe kann hier Abhilfe schaffen. Ein Fallbeispiel, das Hoffnung gibt.
Die Teuerung und die daraus resultierenden finanziellen und sozialen Probleme setzen immer mehr Familien im Burgenland unter Druck. Vor allem Alleinerzieher und Familien mit Migrationshintergrund, die über ein geringes Haushaltseinkommen verfügen, sind betroffen. Tendenz: steigend. Doch es gibt Auswege, wie Gerlinde Pichler (Name geändert) aus dem Bezirk Oberwart bereits weiß.
„Ich bin geschieden, habe drei jugendliche Kinder mit besonderen Bedürfnissen, und eine Mutter, die ich betreuen muss. Als Reinigungskraft verdiene ich bescheiden. Als meine Kinder die Schule verweigerten, wuchs mir alles über den Kopf. Ich wusste nicht mehr, wie ich unser Leben finanzieren soll“, erzählt die 52-Jährige.
Unterstützung im Alltag
Aus Angst, dass ihr die Kinder abgenommen werden könnten, wandte sie sich offensiv an die Kinder- und Jugendhilfe und bekam mit Sonja Sommer aus Kemeten prompt eine mobile Familienbetreuerin der Volkshilfe zur Seite gestellt. Nach einem Erstgespräch wurde ein Hilfeplan besprochen und schon ging’s los. Die diplomierte Sozialpädagogin besuchte die Familie fortan alle 14 Tage Zuhause. Ziel ist nämlich, Hilfesuchende im jeweiligen Lebensumfeld zu begleiten.
Um Gerlinde Pichlers Kindern mehr gesellschaftliche Teilhabe zu bieten, wurden für alle drei Sprösslinge Ausbildungs- und Hortplätze beim Integrationsverein Vamos gesucht. Außerdem standen pädagogische Aktivitäten und Ausflüge auf dem Programm.
Die mobile Familienhilfe der Volkshilfe Burgenland ist für Familien mit Kindern vorgesehen, die mit fehlenden persönlichen oder zeitlichen Ressourcen konfrontiert sind. So etwa springt sie unterstützend ein, wenn eine kurzfristige oder längerfristige Hilfestellung benötigt wird, Familien durch den Ausfall eines Elternteils in einer Notsituation stecken oder plötzliche Erkrankungen bewältigt werden müssen und ein Netzwerk fehlt. Bei Bedarf melden Sie sich unter 02682/61569 oder unter center@volkshilfe-bgld.at
Kraft für einen Neustart
„Das war eine enorme Hilfe, weil ich weder Führerschein noch Auto hatte. Diese Abwechslung zum grauen Alltag hat unsere Krisensituation maßgeblich entspannt“, sagt Pichler. Aber auch sie selbst hat von der Unterstützung bei der Haushaltsführung, bei Behördenwegen und der Erstellung eines Familienbudgets profitiert. Sogar finanzielle Probleme ließen sich lösen.
„Dass unsere Hilfe von so großem Erfolg gekrönt ist, liegt daran, dass Frau Pichler jede Hilfe, die wir ihr geboten haben, angenommen hat, statt im Jammertal zu verharren. So hat sie es geschafft, ihr Leben zu stabilisieren und zu strukturieren. Sogar ihren Führerschein hat sie gemacht. Nun ist sie mobil, gestärkt und kann aus eigener Kraft den Alltag bewältigen“, freut sich Familienhelferin Sonja Sommer.
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