Bis 19. Jänner läuft die Online-Auktion der zahlungsunfähigen Signa Holding - dank der die Öffentlichkeit pikante Details aus dem einst so luxuriösen Innenleben der Benko-Gesellschaft erfahren muss ...
Neben Designer-Stühlen, Kronleuchtern und ledernen Mistkübeln will der Insolvenzverwalter sogar ein WC-Set zu Geld machen. Offenbar möchte Signa signalisieren: Das Berufsleben in Saus und Braus ist angesichts der Milliardenschulden vorbei; ab sofort hält in den Pleite-Firmen des Immobilienspekulanten die Bodenständigkeit Einzug.
Privatjet hob über Weihnachten ab
Ganz so bodenständig ist zumindest Benkos überdimensionierter Firmenjet vom Typ Global 7000 (Neupreis: rund 70 Millionen Euro) nicht unterwegs. Zwar hat Sanierungsverwalter Christof Stapf den Flugbetrieb der Signa Holding per Anfang Dezember 2023 eingestellt, doch das zum Inventar einer Benko-Stiftung zählende Fluggerät hob auch während der Weihnachtsfeiertage ab, um die Strecke zwischen Innsbruck und Wien zu bewältigen.
„Bettelbrief“ an Investoren
Von Wien aus sucht Erhard Grossnigg (77), der neue Vorstand der mittlerweile ebenfalls in die Pleite geschlitterten Signa Prime Selection AG, per Bettelbrief nach neuen Geldgebern, die der finanzmaroden Gesellschaft laut Medienberichten 350 Millionen Euro an Risikokapital zur Verfügung stellen: Benko-Großinvestor und Grossnigg-Freund Hans Peter Haselsteiner, der über seine Familienstiftung 14 Prozent an der Signa Holding hält, kann sich eine Geldspritze vorstellen, sofern auch andere Investoren zustimmen.
Einige der bestehenden Anteilseigner wie Fressnapf-Gründer Torsten Toeller oder Unternehmensberater-Legende Roland Berger hatten jedoch schon vor längerer Zeit ihren Ausstiegs-Wunsch bekannt gegeben, weil es ihnen im undurchsichtigen Benko-Reich an Transparenz fehlt.
„Streben nach Pomp und Prunk“
Unterdessen richtet sich der mediale Scheinwerfer auch auf den privaten Lebensstil des Finanzjongleurs: „Pleite-Milliardär Rene Benko (47) ging in seinem Streben nach Pomp und Prunk so weit, dass er sich in seinem gigantischen Schlosshotel (rund 6000 Quadratmeter Gesamtfläche) in Igls (bei Innsbruck/Tirol) die berühmte Blaue Grotte von Capri nachbauen ließ“, berichtet „Bild“.
„Zwei plätschernde Wasserfälle“
Das deutsche Massenblatt will in Erfahrung gebracht haben, dass Benko an seinem privaten Wohnsitz für ein vorgelagertes Bad mit 30 Metern Durchmesser und eine Grotte mit einer Spannweite von 15 Metern etwa 3000 Quadratmeter Kunstfelsen verbauen ließ. „Zwei plätschernde Wasserfälle“ sollten angeblich eine „Wohlfühlatmosphäre“ schaffen.
Offensichtlich schwebte man vor einigen Jahren noch in anderen Sphären. Mittlerweile droht Benkos Firmenkonglomerat den Bach runterzugehen.
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