Anfrage an Vizekanzler

Planungs-Panne beim Leitspital sorgt für Nachwehen

Steiermark
09.01.2024 07:00

Es war ein Aufreger-Thema vor Weihnachten: Das Liezener Zentralspital soll in eine Sichtzone um die gotische Kirche in Niederhofen ragen. Nun fühlt die FPÖ Vizekanzler Werner Kogler in dieser Causa in Sachen Denkmalschutz auf den Zahn.

Der spätgotische Baustil und die landschaftliche Schönheit, in der sie eingebettet ist, macht die katholische Rupertikirche seit mehr als 500 Jahren zum Blickpunkt Nummer eins in Niederhofen. Nun könnte es aber vorbei sein mit der freien Sicht auf das Gotteshaus. Denn die Bürgerinitiative „Biss“ deckte kurz vor Weihnachten auf, dass ein Teil des Liezener Leitspital-Komplexes in die strenge Denkmalschutzzone rund um die Kirche ragen soll.

Opposition kritisierte Landesregierung heftig 
Nach der Story in der „Krone“ war es vorbei mit dem Adventfrieden, die Opposition schoss aus allen Rohren in Richtung Christopher Drexler. Der ÖVP-Landeshauptmann möge endlich die Stopptaste bei seinem Prestigeprojekt drücken.

Nun gibt es auch ein Nachspiel in Wien, und zwar auf Vizekanzler-Ebene: Die Freiheitlichen fühlen Werner Kogler, der in Sachen Denkmalschutz zuständig ist, mittels Parlaments-Anfrage auf den Zahn. Zuvorderst soll diese Frage Licht ins Dunkel bringen: Inwiefern ist das Bundesdenkmalamt in das Mega-Spitalsprojekt eingebunden? 22 weitere Punkte nehmen den „potenziellen Verstoß gegen den Denkmalschutz“ ins Visier.

Eine grafische Darstellung, wie das geplante Gebäude in die Sichtzone der Kirche ragt (Bild: Krone KREATIV)
Eine grafische Darstellung, wie das geplante Gebäude in die Sichtzone der Kirche ragt

„Bundesdenkmalamt muss aktiv werden!“
„Sollten sich die Planungsmängel in Bezug auf den Denkmalschutz bestätigen, dann ist dies eine wohl noch nie dagewesene Peinlichkeit für ÖVP und SPÖ“, poltert der obersteirische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer. Wichtigstes Ziel seines Vorstoßes sei, „dass sich das Bundesdenkmalamt der Causa annimmt und die weitere Entwicklung kritisch begleitet“.

„Der Schutz der Kirche ist selbstverständlich und uns wichtig - aus diesem Grund werden die Vorgaben natürlich eingehalten. Wir werden am Areal ein Gebäude errichten, dass sich in das Landschaftsbild einfügt und nicht störend wirkt“, verspricht der technische Direktor der Kages, Thomas Hofer.

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