Kämpfe in Myanmar
Rebellen versetzen Militärjunta schweren Schlag
Nach monatelanger Belagerung haben Widerstandskämpfer in Myanmar die nordöstliche Stadt Laukkai erobert. Dies bedeutet einen schweren Schlag für die regierende Militärjunta.
Die Hauptstadt der Region Kokang an der Grenze zu China sei an die Rebellen abgetreten worden, teilte ein Armeesprecher mit. Nach Angaben der Widerstandsgruppe Myanmar National Democratic Alliance Army (MNDAA) wurden sechs Generäle, mehr als 2300 Soldaten sowie mehr als 1600 ihrer Familienmitglieder gefangen genommen.
Das Militär teilte mit, es halte sich angesichts der Nähe zum Nachbarstaat China und aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zurück. Im Westen des Landes ging die Armee hingegen weit weniger vorsichtig vor. Bei einem Luftangriff auf Stellungen der Rebellen starben dem Vernehmen nach mindestens 15 Menschen (siehe Video oben). Unter den Opfern seien auch zwei Kinder, sagten Augenzeugen am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Fast 20 Menschen seien bei dem Angriff auf den Ort Khampat in der Region Sagaing verletzt worden.
Besonders heftige Kämpfe an der Grenze zu China
In der vergangenen Woche war in der etwa elf Kilometer entfernten Stadt Nansan auf chinesischer Seite eine fehlgeleitete Granate eingeschlagen und hatte Medienberichten zufolge mehrere Menschen verletzt. China rief die Konfliktparteien dazu auf, das Feuer einzustellen und Zwischenfälle zu vermeiden.
Die sogenannte Drei-Brüder-Allianz hatte ihre Offensive am 27. Oktober gestartet und nennt sie entsprechend „Operation 1027“. Besonders heftige Kämpfe gibt es seit dem 27. Oktober im nördlichen Shan-Staat an der Grenze zu China, einer für Drogenhandel und Glücksspiel bekannten, als gesetzlos geltenden Region. Das Bündnis eroberte dort nach eigenen Angaben Hunderte Militärstützpunkte und zahlreiche Städte. Unabhängig überprüfen lassen sich die Berichte angesichts der unübersichtlichen Lage nicht.
Widerstandskämpfer wollen Junta stürzen
Das Bündnis besteht aus erfahrenen Widerstandskämpfern dreier Gruppen: der Myanmar National Democratic Alliance Army (MNDAA), der Ta‘ang National Liberation Army (TNLA) und der Arakan Army (AA). Alle stehen China, Myanmars wichtigstem Handelspartner, traditionell nah. Ziel der Allianz ist es, die Militärjunta zu stürzen.
Das Militär hatte sich im Februar 2021 an die Macht geputscht. Seither gehen die neuen Machthaber mit eiserner Hand gegen Proteste vor. Die entmachtete Ex-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sitzt in Haft.
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