Die deutsche Fußball-Legende Franz Beckenbauer ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie am Montag mitteilte.
„In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist“, teilte die Familie mit. „Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen.“
Beckenbauer, der zuletzt zurückgezogen in einer Villa in Salzburg lebte, musste sich in den vergangenen Jahren mehreren Herz-Operationen unterziehen, außerdem litt er unter Parkinson mit einhergehender Demenz.
Vor dem Jahreswechsel hatte sich der Bruder von Franz Beckenbauer nicht sehr optimistisch zu dessen Gesundheitszustand geäußert. „Wenn ich jetzt sagen würde, es geht ihm gut, dann würde ich lügen, und ich lüge ungern. Es geht ihm nicht gut. Es ist ein ständiges Auf und Ab“, sagte Walter Beckenbauer.
„Es geht ihm nicht so gut“
Bereits im Sommer hatten besorgniserregende Berichte die Runde gemacht, als Lothar Matthäus erklärte, sein ehemaliger Teamchef sei nicht zu einem WM-Treffen erschienen, da „es ihm nicht so gut geht“.
Als Spieler und Trainer Weltmeister
Beckenbauer gewann als eleganter Libero mit Bayern München vier Meistertitel und dreimal den Meistercup, den Vorgänger der Champions League. Die Krönung seiner Karriere folgte 1974 mit dem WM-Titel. Zwei Jahre zuvor führte er bereits die deutsche EM-Siegermannschaft an. Nach einigen Jahren in den USA bei Cosmos New York, wo er mit Pelé in einem legendären Team spielte, kehrte Beckenbauer nach Deutschland zurück und gewann mit dem Hamburger SV 1982 noch einen Meistertitel.
1984 wurde Beckenbauer auch ohne Trainerlizenz Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und führte das Team gleich ins WM-Finale 1986 gegen Argentinien, das jedoch 2:3 verloren ging. Vier Jahre später gelang mit dem WM-Triumph die Revanche gegen Diego Maradona und Co. Als Trainer kehrte Beckenbauer noch zum FC Bayern zurück, als seine Münchner Mitte der 1990er-Jahre in der Krise stecken.
Sein Charisma und seinen polyglotten Glanz nutzte der DFB bei der WM-Bewerbung für 2006. Das Sommermärchen wurde Beckenbauers Glanzstück als Funktionär - und zugleich für ihn persönlich schwierig. Es gab Vorwürfe, als dubiose Zahlungen publik wurden. Bei Beckenbauers imposantem Lebenswerk sorgen die Anschuldigungen um die WM-Vergabe mit dubiosen Millionenzahlungen für einen späten Beigeschmack.
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