Rapids 125er

Die „Meister-Pfiffe“ waren auch ein Auftrag

Fußball National
09.01.2024 13:48

Montag Abend feierte Rapid seinen 125. Geburtstag. Mit vielen Legenden, lustigen Anekdoten und einer Kampfansage von Präsident Wrabetz, die schnell wieder relativiert wurde. Für Neo-Trainer Robert Klauß dennoch eine zusätzliche Motivation…

„Es war beeindruckend, ich habe viel gelernt, das ist eine super Motivation.“ Kurz vor Mitternacht, nach fast fünf Stunden, kam auch noch Rapids Trainer Robert Klauß ans Mikro, beendete den grün-weißen Geburtstagsabend im Hütteldorfer Allianz Stadion! In gewohnter Rapid-Manier wurden die ersten 125 Jahre des Klubs durchlebt, jede Epoche zelebriert, vor dem Stadion Fahnen gehisst, Feuerwerke und Bengalen gezündet.

Die Bengalen rund um‘s Stadion sah man noch weit entfernt. (Bild: zVg.)
Die Bengalen rund um‘s Stadion sah man noch weit entfernt.

„Wochenlang auf Siege zu warten kennt ihr ja auch“, hielt ORF-Kabarettist Peter Klien etwa die Laudatio auf die zunächst erfolglosen, aber dann triumphalen Anfangsjahre. „Wir hätten auch die Champions League gewonnen, wenn sie nicht erst 74 Jahre später erfunden worden wäre.“

Das sorgte für Lacher bei den 1200 Fans und vielen Rapid-Legenden. Ob Nuske, Bjerregard, Fak, Krauss, Konsel, Weber, Schöttel, Feuerer, Stumpf oder Dokupil - alle folgten der Einladung. Die Ex-Legionäre Hlinka, Valachovic und Lawaree reisten extra aus dem Ausland an. Ebenso Union-Profi Trimmel, der scherzte: „Ich habe ja in Berlin einen Ex-Austrianer als Trainer (Anm. Bjelica), umso schöner ist es, hier zu sein, Freunde zu treffen.“

ORF-Kabarettist Peter Klien (Bild: GEPA pictures)
ORF-Kabarettist Peter Klien
Rapid-Coach Robert Klauß (Bild: GEPA pictures)
Rapid-Coach Robert Klauß
Peter Schöttel (li.) und Michael Konsel  (Bild: GEPA pictures)
Peter Schöttel (li.) und Michael Konsel 
Erwin Hoffer, Axel Lawaree, Helge Payer und Christopher Trimmel (v. li. n. re.) (Bild: GEPA pictures)
Erwin Hoffer, Axel Lawaree, Helge Payer und Christopher Trimmel (v. li. n. re.)

Applaus und Pfiffe
Viele Anekdoten (etwa Sonnleitners Sager über die „europäische Weltklasse“) amüsierten, aber es wurde auch ernst. „Es muss unser Ziel sein, den 33. Meistertitel zu holen“, entkam es Rapids Alexander Präsident Wrabetz. Tobender Applaus. Doch er ruderte zurück: „Ich verspreche das nicht für das heurige Jahr, auch nicht für die nächste Saison. Aber in diesem Jahrzehnt.“ Dafür erntete er Pfiffe von den Fans.

Rapid-Boss Alexander Wrabetz (Bild: GEPA pictures)
Rapid-Boss Alexander Wrabetz

Top-3 in Europa
In einem Ranking gehört Rapid aber nach wie vor zu den Top-3 in Europa. Aus allen Profiligen ist nur Celtic Glasgow (SCO) und der FC Porto (POR) noch älter als Rapid und waren auch noch nie zweitklassig. Kein Trost, weil Grün-Weiß ja seit 2008 titellos ist.

(Bild: GEPA pictures)

Das ist der Auftrag an Trainer Klauß, der ganz tief in Rapids Klub-Geschichte eingetaucht wurde. Mit einem Sondertrikot (in limitierter Auflage von nur 1899 Stück) in Anlehnung an den ersten blau-roten Zwirn werden Kapitän Burgstaller und Co. auch im Cup-Viertelfinale am 4. Februar gegen St. Pölten antreten. Der Cup ist wieder einmal die letzte Chance auf einen Titel. „Wir sind stolz auf unsere Tradition“, sagte Geschäftsführer Steffen Hofmann. „Aber wir müssen in die Zukunft schauen. Wenn wir unseren Weg konsequent weitergehen, dann wird sich der Erfolg wieder einstellen.“

So glorreich Rapids Vergangenheit auch war - davon kann man nicht ewig zehren.

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