„Es gab noch nie so wenig Vertrauen wie jetzt in die österreichische Politik und in das ganze System“, sagt, „Krone“-Journalistin Teresa Spari in einer ausführlichen Innenpolitik-Vor- sowie Rückschau mit Jürgen Winterleitner auf krone.tv.
Sowohl der Prozess um Ex-Kanzler Sebastian Kurz sowie der dramatische Niedergang der Signa Holding dürften Auswirkungen auf die bevorstehenden Nationalratswahlen haben: „Die Leute gehen davon aus, dass sowieso alle gleich korrupt sind. Das ist die große Chance für neue Parteien und ein bisschen auch für die FPÖ“, sagt Teresa Spari, Chefin vom Dienst vom „Krone News Desk“.
Altkanzler Sebastian Kurz muss wegen mutmaßlicher Falschaussage verantworten.
(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
In der österreichischen Innenpolitik dominieren aktuell Themen wie Teuerung, Ärztemangel und die Insolvenz der Signa Holding. Die in Kürze startenden neuen U-Ausschüsse könnten die Nationalratswahlen beeinflussen, so Spari. Seit den letzten Nationalratswahlen im Jahr 2019 sei in Österreich und global viel passiert. „Vielleicht so viel, wie noch in keiner Legislaturperiode zuvor.“
Teresa Spari, Chefin vom Dienst vom „Krone News Desk“
(Bild: krone.tv)
Heute ist alles anders Die Wahlen 2019 hatten kurz nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos stattgefunden. Teresa Spari analysiert: „Die FPÖ ist damals massiv abgestraft worden für dieses Video vom ehemaligen Parteichef Heinz-Christian Strache und hat fast zehn Prozent Minus eingefahren. Die SPÖ hat ihr historisch schlechtestes Ergebnis unter der damaligen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gemacht. Und die ÖVP hat den Wunderwuzzi (Anm. Sebastian) Kurz gehabt und war damals absolut am Höhenflug.“
Laut Spari könnten auch kleinere politische Kräfte wie die KPÖ bei den kommenden Wahlen eine Rolle spielen: „Wir haben bei verschiedenen Landtagswahlen voriges Jahr gesehen, dass zum Beispiel die KPÖ ganz stark reüssieren kann.“ Als ein mögliches Wahlmotiv nennt Spari eine gewisse Proteststimmung bei den Wählerinnen und Wählern: „Dieses ‚Ich will was Neues. Ich wähle den, der mich bisher noch nicht enttäuscht hat‘.“
Erste Pattsituation in Österreichs Geschichte? Als realistische Koalitionsvarianten sind aus Sicht von Teresa Spari nur Zweier-Koalitionsvarianten mit der FPÖ: „Anders geht es sich momentan den Umfragen folgend von den Zahlen her nicht aus.“ Nun ist es aber so, dass viele eine Koalition mit Herbert Kickls FPÖ ausschließen. „Wie sich das ausgehen soll, das weiß im Moment niemand. Es könnte wirklich sein, dass wir zum ersten Mal in der österreichischen Geschichte eine Pattsituation haben, wo keiner mit keinem will und keiner mit keinem kann.“
(Bild: APA/Tobias Steinmaurer)
„Kickl wird nicht kampflos aufgeben“ Kickl hat lange Zeit nur aus der zweiten Reihe agiert und viel Strategie-Arbeit gemacht. „Aber man darf nicht vergessen: als Innenminister hat er auch seine Liebe zur Macht entdeckt. Und man merkt immer mehr, wie er sich in der Menge wohlfühlt und wie er gerne auch an der Front steht und ganz vorne mitmischt“, meint Spari, gefragt nach möglichen FPÖ-Regierungsvarianten ohne Herbert Kickl als Frontmann. Und sie ergänzt: „Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass er so einfach und kampflos aufgeben wird. Vor allem, weil der Sieg der FPÖ auch ganz klar seiner ist. Er hat es geschafft, die FPÖ aus dem Tief nach Strache wieder rauszuholen.“
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