Der nächste Fall von Schwarzarbeit wird im Salzburger Landesgericht verhandelt: Diesmal sind ein Pongauer Baumeister und drei Häuslbauer angeklagt. Währenddessen ermittelt die Salzburger Staatsanwaltschaft in zwei weiteren Fällen.
Schwarzbauten stehen heute wieder im Zentrum eines Strafprozesses am Salzburger Landesgericht. Ein Pongauer Baumeister und drei Häuslbauer müssen sich dem Vorwurf der Steuerhinterziehung stellen: Mehr als 700.000 Euro an Umsatz-, Körperschafts- und Kapitalertragssteuer soll der Baumeister dem Finanzamt vorenthalten haben. Wie?
In dem er laut Anklage in den Jahren von 2018 bis 2022 unrichtige Steuererklärungen und Umsatzsteuervoranmeldungen abgegeben hatte. Dadurch konnte er die Finanz über seine Erlöse täuschen. Dazu holte er sich der Anklage nach auch die Auftraggeber ins Boot: Mit zumindest drei Häuslbauern soll er vereinbart haben, dass ein Teil der erbrachten Leistungen schwarz gezahlt werden – einmal 55.000, einmal 50.000 und ein drittes Mal 25.000 Euro.
Vielen Häuslbauern ist die Tragweite nicht bewusst. Mit der Rückzahlung und den Geldstrafen wird es zum Schluss für sie dann viel teurer.
Elena Haslinger von der Staatsanwaltschaft
Bild: Tschepp Markus
Ermittelt wurde sogar gegen 15 Häuslbauer. Vor Gericht erscheinen müssen heute nur drei. Es ist aber nicht der einzige Schwarzbau-Fall: Erst vor wenigen Monaten, im Oktober 2023, ist ein Pinzgauer Baumeister und Firmenchef wegen derselben Sache vor einem Salzburger Richter gestanden. Gleich sechs Häuslbauer teilten sich mit dem Bau-Unternehmer die Anklagebank, weil sie bei Schwarzgeldzahlungen mitmachten, und so zu Beitragstätern des Steuerbetrugs wurden. Für alle setzte es Geldstrafen – natürlich zusätzlich zu den Rückzahlungen. Und es sind in Zeiten von Teuerungen und exorbitant gestiegenen Bau-Kosten nicht die einzigen: In zwei weiteren Causen wird gegen Bau-Firmen ermittelt, bestätigt Elena Haslinger von der Staatsanwaltschaft.
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