Simple Münzen, eigentlich gedacht als Trinkgeld für Kellner, wurden einem Oberösterreicher kürzlich im Ägypten-Urlaub zum Verhängnis. Wegen des doch wertvolleren Kleingeldes verbrachte er seinen Urlaub im Gefängnis von Hurghada.
Wenn einer eine Reise tut - dann wird er manchmal verhaftet. Es ist eine unglaubliche Geschichte, die Robert M. aus Oberösterreich der „Krone“ erzählt. Seinen Namen, das Alter, den Wohnort: All das will Robert, dessen Daten geändert wurden, nicht in der Zeitung lesen. Zu groß ist der Schock darüber, was dem Mühlviertler im Oktober im Urlaub passierte.
Trinkgeld für die Nilkreuzfahrt
Am 14. Oktober habe er samt Freundin in Wien ein Flugzeug bestiegen, so der 37-Jährige. Ziel: eine Nilkreuzfahrt durch Ägypten. Doch der Erholungsurlaub wurde schneller als gedacht zum Horrortrip. Am Airport der Urlauberstadt Hurghada habe man sein Gepäck kontrolliert. Worin Robert laut eigenen Angaben 40 bis 50 ägyptische Münzen hatte. Als Trinkgeld für Kellner, da er alles mit Karte zahle, erzählt er.
Urlaub verwandelte sich in Horrortrip
Sein Pech: Unter den Münzen sollen auch wertvolle gewesen sein. M. wurde von der Freundin getrennt, wurde in einen kleinen Raum gesperrt, musste handgeschriebene Papiere unterzeichnen. Und kam in eine Zelle nahe des Flughafens. Der Vorwurf: Er handle mit Sammlerstücken.
Ich hatte keinerlei schlechte Absichten. Ich wollte nicht damit handeln, nur Trinkgeld für die Kellner parat haben.
Robert M. im Gespräch mit der „Krone“
„Es war ein Horror“, schildert M. die Zustände in dem Gefängnis. Betonboden, Kakerlaken, elf Mitinsassen. Ein Tropfen auf den heißen Stein: „Mit einem Holländer, der zehn Jahre wegen Drogenschmuggels ausgefasst hatte und mit einem Kubaner konnte ich mich wenigstens unterhalten.“
Elf Mitinsassen, keine Hygieneartikel
Gesamt saß der Oberösterreicher wegen seiner „Straftat“ elf Tage in dem beengten Gefängnis. Reden wollte niemand mit ihm, Hygieneartikel oder Ersatzgewand bekam er erst, als seine Frau ihm etwas vorbeibringen durfte. Am Vorabend der Abschiebung erfuhr Robert M. erst, dass er das Land verlassen müsse.
Die österreichische Botschaft in Kairo urgierte regelmäßig bei den Behörden. Im Falle eines Verstoßes gegen die Einfuhrbestimmungen ist in Ägypten mit einer langen Anhaltung und intensiven Befragung durch die Polizei zu rechnen.
Außenamtssprecher Clemens Mantl
„Sammlerstücke“ verschwunden
Vom Gefängnis ging es - „ungewaschen“, wie M. betont - direkt zum Abschiebeflieger. Nun ist M. nur noch froh, wieder in Österreich zu sein. Nach Ägypten möchte er seinen Lebtag allerdings nicht mehr. Die Münzen sind übrigens allesamt weg. Die laut den Polizisten so „wertvollen Sammlerstücke“ kämen ins Museum. Hieß es zumindest ...
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