Vertrauter von Epstein

Anwälte fordern neue Untersuchung in Suizid-Fall

Ausland
09.01.2024 16:17

Der Fall Jeffrey Epstein schlägt weiter hohe Wellen. Fast zwei Jahre nach dem Suizid eines ehemaligen Geschäftspartners des US-Sexualverbrechers in Frankreich fordern dessen Anwälte eine tiefgehende Untersuchung des französischen Justizsystems.

„Schwere Unzulänglichkeiten in der gesamten Kette des Strafsystems“ seien für den Suizid von Jean-Luc Brunel im Gefängnis mitverantwortlich gewesen, erklärten die Anwälte am Dienstag. Sie hätten offiziell Antrag auf eine behördliche Untersuchung gestellt.

Franzose wurde 2020 verhaftet
Brunel war wegen des Verdachts der Vergewaltigung Minderjähriger im Dezember 2020 inhaftiert worden. Mehrere frühere Models warfen ihm Vergewaltigung vor. Der 75-Jährige wurde im Februar 2022 tot in seiner Zelle aufgefunden, zuvor hatte er bereits mehrere Suizidversuche unternommen.

Der französische Mode-Unternehmer war ein enger Geschäftspartner von Jeffrey Epstein, der sich nach offiziellen Angaben seinerseits in den USA 2019 im Gefängnis das Leben genommen hatte.

Die französische Staatsanwaltschaft ging unter anderem Verdächtigungen nach, dass Brunel „den Transport und die Unterkunft von jungen Mädchen oder jungen Frauen für Jeffrey Epstein organisiert“ haben könnte.

Das große Epstein-Netzwerk
Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Er war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden, als er in Untersuchungshaft saß und auf seinen Prozess wartete.

Jeffrey Epstein und seine Handlangerin Ghislaine Maxwell sollen Zugriff auf ein mächtiges Netzwerk gehabt haben. (Bild: APA/AFP/US District Court for the Southern District of New York/Handout)
Jeffrey Epstein und seine Handlangerin Ghislaine Maxwell sollen Zugriff auf ein mächtiges Netzwerk gehabt haben.

Der schwerreiche Investor hatte über Jahre mit bekannten Größen aus Politik und Gesellschaft wie den früheren Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump und Microsoft-Gründer Bill Gates verkehrt. In den Fall Epstein ist auch der britische Prinz Andrew verstrickt.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER. 

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