AK reagiert

„Viele Bürger können nicht noch länger arbeiten“

Salzburg
10.01.2024 09:00

Mehr arbeiten? Der Arbeiterkammer-Boss Peter Eder kritisiert die Forderungen von Wirtschaftskammerchef Buchmüller scharf.

Jetzt nimmt die Arbeitszeit-Diskussion neuerlich Fahrt auf! Salzburgs Wirtschaftskammer-Präsident Peter Buchmüller will, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu gewährleisten, dass die Bürger wieder mehr arbeiten, weil das heimische Wirtschaftssystem auf Ganztagesarbeit aufgebaut sei. Aber nicht nur das: In der „Krone“ unterstreicht Buchmüller auch die Forderung nach einem späteren Pensionseintritt – wie etwa in Deutschland, wo deutlich mehr Menschen zwischen 60 und 64 Jahren noch im Berufsleben stehen.

Für den Präsidenten der Salzburger Wirtschaftskammer, Peter Buchmüller, sollten die Bürger mehr arbeiten und später in Pension gehen, wie etwa in Deutschland. Das sorgt natürlich für Kritik. (Bild: Tröster Andreas)
Für den Präsidenten der Salzburger Wirtschaftskammer, Peter Buchmüller, sollten die Bürger mehr arbeiten und später in Pension gehen, wie etwa in Deutschland. Das sorgt natürlich für Kritik.

Das lässt bei Salzburgs Arbeiterkammer-Präsidenten Peter Eder aus Ärger den Puls höher schlagen. „Die Deutschen arbeiten länger, weil sie das müssen und deutlich weniger Pension bekommen“, sagt Eder und fügt hinzu: „Auf deutsche Fehler brauchen wir nicht schauen.“

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Die Menschen werden nur auf Kosten und nicht auf ihren Nutzen reduziert. Das ist alles andere als wertschätzend. Wir haben gute Leute und brauchen daher nicht alles krankjammern. Es gibt gute und magere Jahre. Die guten helfen uns aber, um durch die mageren Jahre durchzutauchen.

Peter Eder, AK-Präsident

Schwerarbeiter könnten nicht länger arbeiten und viele Menschen würden nicht deshalb früher in Pension gehen, weil sie nicht arbeiten wollen, sondern gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind zu arbeiten. Dafür müssen sie auch Abschläge in Kauf nehmen. Eder sieht ein Problem generell im System. Anstatt die Menschen für Jobs begeistern zu wollen, werde immer nur von Zwang geredet. Ein Augenmerk sollte mehr auf „Umschulungen oder Aufschulungen gelegt werden“, sagt er. Der AK-Chef will ebenso nicht gelten lassen, dass die steigenden Löhne und Gehälter Schuld an der gestiegenen Inflation seien, wie es die Wirtschaft betont – eher das Gegenteil. Die Lohnverhandlungen folgen der Inflation und werde im Nachhinein verhandelt. „Dank der guten Lohnabschlüsse steigt die Kaufkraft heuer wieder an“, ist sich Eder sicher. Denn ohne diese Kaufkraft käme die Wirtschaft in Schwierigkeiten.

Gewerkschaften und AK als starkes Bollwerk
Schon die Lohnverhandlungen der vergangenen Monaten hätten gezeigt, wie angespannt die gesamte Lage derzeit ist. „Da bin ich über starke Gewerkschaften und Arbeiterkammern als Gegen-Bollwerk zur Wirtschaftskammer froh“, so Eder kämpferisch.

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