Langsamer Nachschub

Front-Notlage: Selenskyj kritisiert Logistik

Ausland
09.01.2024 22:20

Den ukrainischen Soldaten entlang der Front droht die Munition auszugehen. Der Nachschub soll nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj verbessert werden. Doch nicht alle Probleme sind selbstverschuldet.

Der Staatschef sprach am Dienstag mit den Spitzen des Militärs und der zuständigen Ministerien über die Versorgung der Einheiten mit Munition und Drohnen, wie er abends in seiner Videoansprache berichtete. „Die Hauptsache ist, dass die gesamte Logistik schneller werden muss“, sagte Selenskyj.

Die ukrainischen Truppen leiden nach Berichten von der Front unter Munitionsmangel. Angesichts der häufigen russischen Luftangriffe gibt es auch Befürchtungen, dass der Flugabwehr die Munition ausgeht.

Russland auf dem Vormarsch
Nach Einschätzung des Instituts für Kriegsstudien (ISW) in den USA versuchten die Ukraine, den Feind statt mit Artillerie mit pilotengesteuerten Kleindrohnen (First Person View/FPV) zu beschießen.

Die ukrainischen Bodentruppen sehen sich trotz heftigem Frost weiter vielen russischen Attacken ausgesetzt. Am Dienstag habe es 64 versuchte russische Sturmangriffe gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Die Zahl war etwas höher als in den vergangenen Tagen. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig“, hieß es.

US-Hilfen stecken fest
In den USA als wichtigstem Unterstützer steckt die Gewährung neuer Militärhilfen im innenpolitischen Streit fest. Selenskyj gab sich zuversichtlich, dass die Truppen trotz solcher Probleme mit dem Notwendigen versorgt werden können. 

Aufgrund des Munitionsmangels müssen ukrainische Truppen immer häufiger improvisieren. (Bild: AFP)
Aufgrund des Munitionsmangels müssen ukrainische Truppen immer häufiger improvisieren.

„Wir haben auch über die Eröffnung neuer Produktionslinien für Waffen und Munition in der Ukraine gesprochen – in unseren Unternehmen und gemeinsam mit Partnern“, sagte er.

Er berichtete außerdem von Telefonaten mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis, dem polnischen Staatschef Andrzej Duda und dem belgischen Ministerpräsidenten Alexander de Croo. Rumänien hilft der Ukraine bei der Ausbildung von Piloten für den US-Kampfjet F-16.

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