Faschistengruß in Rom

Fünf Teilnehmer an Versammlung angezeigt

Ausland
10.01.2024 08:39

Nach einer Versammlung neofaschistischer Aktivistinnen und Aktivisten in Rom wurden jetzt dutzende Personen identifiziert. Fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden angezeigt, wie italienische Medien berichteten. Es geht um die „Verherrlichung des Faschismus.“

Das ist laut der italienischen Verfassung verboten. Derzeit wird Videomaterial von der Kundgebung am vergangenen Sonntag ausgewertet. Wie berichtet, hatten hunderte Menschen bei der Veranstaltung ihren rechten Arm in die Höhe gestreckt und den Hitler-Gruß gezeigt. Obwohl das auch in Italien verboten ist, wird die Geste bei Zusammenkünften von Neofaschistinnen und Neofaschisten immer wieder ausgeführt.

„Die Polizei wird der Justiz Bericht erstatten und in einem demokratischen Staat trifft die Justiz ihre eigenen Entscheidungen“, sagte Innenminister Matteo Piantedosi. Das, was bei der Demonstration in Rom geschehen sei, rufe Empörung hervor. Verbote von Demonstrationen seien jedoch „kontraproduktiv“, sagte der parteilose Politiker.

Hier sehen Sie ein kurzes Video von dem Vorfall auf der Plattform X.

Oppositionschefin fordert Auflösung
Oppositionschefin Elly Schlein beantragte unterdessen gar die Auflösung neofaschistischer Parteien. Die Sozialdemokratin argumentierte damit, dass Verherrlichung des Faschismus laut Verfassung in Italien verboten sei.

Die Bilder von der Veranstaltung bringen jetzt auch Regierungschefin Giorgia Meloni in Verlegenheit. Die 46-Jährige ist in der rechtsextremen Szene verwurzelt. Mit 15 Jahren trat sie der Jugendbewegung des neofaschistischen MSI bei, später sammelte sie politische Erfahrung bei der Nachfolgepartei Alleanza Nazionale. Auch ihre jetzige Regierungspartei Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) steht in der Tradition des MSI.

Wie berichtet, hatten sich am Sonntag hunderte Menschen am Jahrestag der Acca-Larentia-Morde in Rom versammelt. In der Via Acca Larentia hatten Linksterroristen am 7. Jänner 1979 zwei junge Neofaschisten erschossen, ein dritter starb später. Seither finden jährlich Gedenkfeiern vor dem ehemaligen Sitz des neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI) statt. 

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