Das Betrachten und Beklatschen von Gewaltvideos in heimischen Schulen führe im Alltag außerhalb des Schulsystems zu bereitwilliger Anwendung von Gewalt, sagt Lehrer und Bildungsaktivist Daniel Landau im krone.tv-Interview.
„Die Verbreitung von TikTok verursacht in der Lehrerschaft große Sorgen. Viele gewaltbereite Videos, etwa über den Hamas-Terror am 7. Oktober im letzten Jahr, fließen in diese Social-Media-Kanäle. Es sind Hassvideos, die Gewalt verherrlichen. Dieses Bejubeln des brutalen Anschlags darf nicht zugelassen werden.“
„Tunnelblick immer mehr in Richtung Hassvideos“
Landau kritisiert auch den TikTok-Algorithmus, der dazu führe, dass Jugendlichen nach Betrachtung solcher Videos immer mehr derartige Inhalte vorgeschlagen werden: „Die Medienkanäle haben ein Interesse daran, dich im System gefangenzuhalten. Also legen sie mit derartigen Inhalten nach.“ Er selbst würde jungen Leuten raten, den Algorithmus gezielt aufzubrechen. „Denn wenn ihr nicht aufpasst, kommt ihr wie in einem Tunnelblick immer mehr in Richtung dieser Hassvideos.“
Auch die Autorität der Lehrkräfte komme durch die Videos unter Druck: Nur wer es schaffe, menschliche Autorität auszustrahlen, werde von den videonutzenden Jugendlichen, die bereits im jungen Alter von zehn, elf oder zwölf Jahren anzutreffen sind, ernst genommen.
Was dagegen tun?
Landau: „Abhilfe gegen diese Emotionen gibt es nur durch schulische Einzelprojekte. Etwa, wenn jüdische Jugendliche in Schulen geschickt werden, um über ihr Leben zu berichten und persönlichen Kontakt zu Schülerinnen und Schülern aufzubauen. Denn sonst regiert nur noch die reine Gewalt über die konsumierten Videos.“
Alle weiteren Details über die aktuellen Probleme im heimischen Schulwesen sehen sie im Video oben.
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