Der Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) hat unter seinem Besitzer Elon Musk weltweit mehr als tausend Mitarbeiter entlassen, die für die Moderation von Inhalten und gegen die Verbreitung von Hassrede zuständig waren. Das erklärte die australische Behörde für Online-Sicherheit am Donnerstag.
Demnach verließen 1213 Mitarbeiter im Bereich „Vertrauen und Sicherheit“ das Online-Unternehmen seit dem Kauf durch Hightech-Milliardär Musk im Oktober 2022. Darunter seien 80 Prozent der Software-Ingenieure in diesem Bereich gewesen.
Zugleich seien Tausende zuvor gesperrte Nutzerkonten wieder freigeschaltet worden. So seien alle Voraussetzungen für die Verbreitung von schädlichen Inhalten geschaffen worden, erklärte die Behörde.
Laut Behördenleiterin Julie Inman Grant ist es das erste Mal, dass so konkrete Zahlen über die Stellenstreichungen bei X veröffentlicht wurden. Ihre Behörde hatte die Zahlen auf Grundlage eines Gesetzes zu Online-Sicherheit bei dem Dienst angefordert.
Grant kritisierte: „Sie schaffen sozusagen einen perfekten Sturm. Wenn man die schlimmsten Übeltäter wieder zulässt und gleichzeitig das Vertrauen und das Sicherheitspersonal, das die Nutzer vor Schaden bewahren soll, erheblich einschränkt, gibt es klare Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Sicherheit der Nutzer.“
Radikal umgekrempelt
Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Im Zuge eines chaotischen Umbaus der Plattform entließ Musk das Twitter-Spitzenmanagement und Tausende Mitarbeiter. Außerdem fuhr der Chef des Elektroautobauers Tesla die Moderation von Inhalten drastisch herunter und ließ wegen Regelverstößen gesperrte Nutzer - der bekannteste von ihnen Ex-US-Präsident Donald Trump - zurück auf die Plattform.
Beobachter prangern eine deutliche Zunahme von Hassbotschaften und Falschinformationen auf X an. Musk selbst hat mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien und antisemitischen Inhalten für Empörung gesorgt.
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