Nach OP in Hamburg
Zusammengewachsene Zwillinge erfolgreich getrennt
Im August vergangenen Jahres sind in Hamburg Zwillingsmädchen zur Welt gekommen, die am Bauch zusammengewachsen waren. Sieben Wochen nach der Geburt wurden die Babys getrennt, wie nun berichtet wurde. Glücklicherweise waren alle lebenswichtigen Organe in doppelter Ausführung vorhanden.
Die Babys wurden in der 33. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt aus dem Bauch der Mutter geholt. „Es war eine besondere Herausforderung, da bei einer normalen Zwillingsgeburt nur jeweils ein Kind durch die Öffnung der Gebärmutter passen muss, da sie ja nacheinander auf die Welt geholt werden“, erklärte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE, Prof. Dr. Kurt Hecher.
Arzt: „Ganz besondere Schwangerschaft und Geburt“
„In diesem Fall aber waren es gleichzeitig zwei Kinder. Umso mehr freuen wir uns mit den Eltern und ihrer Familie über den glücklichen Ausgang dieser ganz besonderen Schwangerschaft und Geburt“, so Hecher. Die Entbindung wurde von einem großen Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen durchgeführt.
Doch damit war die Arbeit der Mediziner nicht getan. Da beide Kinder jeweils alle lebenswichtigen Organe hatten, kamen sie für eine trennende Operation infrage. Sie waren lediglich an Bauchwand und Leber zusammengewachsen. Der dramatische Eingriff, um die beiden zu separieren, dauerte schließlich vier Stunden.
Die Eltern der Mädchen stammen aus Norddeutschland - mehr Details gab die Klinik zur Identität der Familie nicht bekannt. In der zehnten Schwangerschaftswoche wurde festgestellt, dass die Zwillinge ungewöhnlich eng beieinanderlagen. Nach einer weiteren Untersuchung stand fest, dass die Schwestern am Bauch verbunden waren.
Eltern: „Es ist mittlerweile so viel möglich“
Mittlerweile haben sich die Mädchen von dieser Operation vollständig erholt, freute sich die Klinik. Sie konnten bereits Ende Oktober aus dem Spital entlassen werden. Das gemeinsame Geburtsgewicht von 3600 Gramm konnten sie bereits verdoppeln. Die Eltern sind erleichtert: „Wir sind dem UKE zutiefst dankbar für die Betreuung, Versorgung und Trennung unserer Mädchen. Wir möchten anderen Eltern gerne Mut zusprechen. Es ist mittlerweile in der Medizin so viel möglich.“
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