Das nächst Großprojekt in Wien ist die Umgestaltung des Gürtels. Das Planungsressort und die Parteien haben diverse Ideen. Die Grünen preschen nun mit einem Radikalvorschlag vor.
Der Gürtel gehört definitiv nicht zu den schönen Orten in der Stadt. Die stark befahrene Straße trennt die inneren Bezirke von der Vorstadt und in der Mitte fährt die U6. Dabei hätte die einstige Prachtstraße durchaus Potenzial.
Unter dem Motto „Gemma Gürtel 2030+“ stellten die Grünen Donnerstagvormittag ihre Zukunftspläne vor - und die haben es in sich. Geht es nach der Ökopartei sollen Autos auf einer der Hauptverkehrsadern Wiens um die Hälfte weniger Platz für Autos haben als jetzt. Heißt: Pro Richtung zwei Pkw-Spuren weniger!
Der Gürtel ist über weite Strecken ein Albtraum und zu einem richtigen Unort geworden. Hier verweilt derzeit niemand gerne.
Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien
Bild: Zwefo
Dabei reiht sich dort in der Früh und am Nachmittag bereits jetzt Stoßstange an Stoßstange. Dass sie mit ihren Ideen und Träumereien bei vielen Wienern für Schnappatmung sorgen ist den Grünen durchaus bewusst. Deshalb soll die Spurenreduktion auch etappenweise erfolgen, versucht Parteichef Peter Kraus zu beruhigen. Mit einer Landschaftsplanerin und einem Verkehrsexperten habe man sich dazu den Abschnitt zwischen Gumpendorfer Straße und Alser Straße genauer angesehen.
Neben weniger Verkehr könnte es hier auch 1500 neue Bäume geben. Zudem wird die Wiedereinführung der Straßenbahnlinie 8 gefordert. Aber auch Platz für Spielmöglichkeiten soll geschaffen werden. In der „grünen Mitte“ könnten ein Boulevard, kleine Parks und Spielplätze entstehen. Wer sich auf ein Comeback des umstrittenen Gürtel-Pool gefreut hat, wird an dieser Stelle enttäuscht. Das sei ein einmaliges Projekt gewesen.
Wo ist der Helm?
So sieht die grüne Welt aus: Bei ihren Ideen für einen umgebauten Gürtel zeigt eine Visualisierung eine Radfahrerin, die ihre zwei Kinder in einem Kistenfahrrad chauffiert. Keiner der beiden Kleinen trägt einen Helm, was laut Verkehrsexperten aber Pflicht ist. Ein Versehen, oder ist die Sicherheit des Nachwuchses der Öko-Partei nicht wichtig?
Doch die Fantasien der Partei gehen noch weiter. Denn geht es nach den Grünen soll Wien jetzt wie Paris werden. Dort wird gerade der berühmte Champs-Élysées umgestaltet und grüner gemacht. Zudem werden im Akkord neue Bäume gepflanzt. Allerdings werden in der ganzen Stadt auch ein Drittel aller Parkplätze aufgelassen. Das wird allerdings verschwiegen.
Umgestaltung soll noch diesen Herbst beginnen
Ernst wird es im Herbst. Da will die Stadt Wien mit der Umgestaltung beginnen. Die Pläne dazu hält das zuständige Planungsressort aber noch unter Verschluss. Auch die ÖVP hat Ideen für die Verkehrsader, die sie in zwei Wochen vorstellen wird.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.