Theoretisch sollten Elektroautos im Unterhalt günstiger sein als Verbrenner, schlicht weil sie weniger Verschleißteile haben. In der Alltagsrealität sieht die Sache offenbar anders aus: Der US-Autovermieter Hertz will 20.000 Elektroautos verkaufen - wegen hoher Kosten für Reparaturen und Schäden.
Stattdessen will der Konzern Verbrennerfahrzeuge in seine Flotte aufzunehmen. Die Ausgaben für Reparaturen nach Unfällen insbesondere bei Elektroautos seien im vierten Quartal hoch gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
„Entsprechend unterstützt das die Entscheidung, die Elektroauto-Flotte zu reduzieren.“ Hertz bezifferte die Abschreibungen auf etwa 245 Millionen Dollar (224 Millionen Euro). Im April 2022 hatte das Unternehmen angekündigt, bis zu 65.000 Elektroautos von Polestar zu kaufen, wenige Monate zuvor wurde der Kauf von 100.000 Tesla-Autos bis Ende 2022 angekündigt. Elektroautos machen elf Prozent der Hertz-Flotte aus, 80 Prozent davon sind Teslas.
Der deutsche Konkurrent Sixt hatte zuletzt angekündigt, wegen schwacher Wiederverkaufswerte keine Elektroautos von Tesla mehr zu vermieten, und ebenfalls auf höhere Reparaturkosten verwiesen.
Versicherer bestätigen höhere Kosten
Auch Autoversicherer wie die Allianz verweisen auf signifikant höhere Reparaturkosten bei Elektroautos. „Sie liegen etwa 40 Prozent über den Kosten herkömmlicher Fahrzeuge“, erklärte Carsten Reinkemeyer, Leiter der Abteilung Sicherheitsforschung des Unternehmens. Ein relativ leichter Aufprall bei einem Unfall kann unter Umständen immense Reparaturkosten nach sich ziehen.
In Österreich steigt die Zahl der Elektroauto-Zulassungen indes weiter. Im Jahr 2023 wurden mit 47.621 Einheiten erstmals mehr rein batterieelektrische Pkw angemeldet als Diesel - allerdings nur rund 20 Prozent davon von Privatpersonen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.