Nikki hat‘s probiert

Lehrlingsmesse Tirol: Durchtesten bis zum Traumjob

Tirol
12.01.2024 15:00

Welche Handgriffe, Fähigkeiten und Besonderheiten bringen die verschiedenen Lehrberufe mit sich? Auf der Lehrlingsmesse in Innsbruck hat sich „Krone“-Redakteurin Nicole Greiderer durch die verschiedenen „Hands-on“-Stationen der Berufsschulen getestet.

Angesichts einer riesigen Auswahl an Lehrberufen starte ich an dem Stand der Berufsschule, die auf den ersten Blick die größte Bandbreite bietet: Bei der Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode wird auf der einen Seite mit Steinen hantiert, auf der anderen mit bunten Stoffen. Dazwischen stehe ich und versuche mich an einem kleinen Blumengesteck. Auch wenn mein erster Versuch vielleicht keinen Schönheitspreis gewinnt – bei der kreativen Arbeit mit den kleinen bunten Knospen kann man gar nicht anders als lächeln.

Blumen brauchen gefühlvolle Finger und Kreativität. (Bild: Christian Forcher)
Blumen brauchen gefühlvolle Finger und Kreativität.

Von duftenden Spänen zu kunstvollen Motorhauben
Von der Blume zum Baum: Beim Stand der Berufsschule für Holztechnik drückt mir Karl einen Hobel in die Hand. Die Arbeit mit dem Gerät braucht mehr Kraft, als ich mir vorgestellt habe. Nach ein paar Anläufen klappt es aber und aus dem Hobel quellen duftende Zirbenspäne. „Heute braucht man die Technik nicht mehr oft“, erklärt Karl. Trotzdem gehört sie für jeden Tischlerlehrling zum Grundwissen.

Was mir Spengler- und Lackierer-Lehrling Nico hingegen zwei Stände weiter zeigt, gehört nicht zum Standard-Repertoire. Nico drückt mir eine Airbrush in die Hand, mit der ich versuche, ein Herz auf einen Autokotflügel zu sprühen. Das Ergebnis ist zumindest erkennbar. Die kunstvoll bemalten Motorhauben, die hinter Nico hängen, zeigen aber, dass mit der Airbrush noch ganz andere Dinge möglich sind, wenn man sein Handwerk versteht.

Beim Hobeln fallen Späne (die wunderbar duften). (Bild: Christian Forcher)
Beim Hobeln fallen Späne (die wunderbar duften).
Geübte wie Nico verzieren Autos mit wahren Kunstwerken. (Bild: Christian Forcher)
Geübte wie Nico verzieren Autos mit wahren Kunstwerken.

Feuriger Nervenkitzel beim Tiroler Kochnachwuchs 
Zeit für eine Pause! Doch meine Jause muss ich mir bei der Fachberufsschule für Tourismus erst zubereiten. Bananen flambieren? Nichts einfacher als das! So lässt es zumindest Lehrling Michael aussehen, wenn er mit der Pfanne hantiert. „Bloß nicht hektisch werden. Sonst funktioniert es nicht“, meint er routiniert. Entspannt bin ich zwar nicht, trotzdem schießt eine kleine Flamme aus der Pfanne. Beim Kosten zeigt sich: Der Nervenkitzel hat sich gelohnt!

Mit derartig beflügeltem Selbstvertrauen geht es weiter zu den Friseuren, wo mir Lehrling Veronika gleich die Werkzeuge für einen Haarschnitt in die Hand drückt. Schon die Haltung von Schere und Kamm ist eine Wissenschaft für sich. Nachdem ich endlich ein paar Haare so zurecht gekämmt habe, dass ich oben die Spitzen abschneiden kann, betrachte ich mein Werk zugegebenermaßen mehr skeptisch als stolz.

An der Puppe zeigt Veronika, wie Haareschneiden wirklich geht. (Bild: Christian Forcher)
An der Puppe zeigt Veronika, wie Haareschneiden wirklich geht.
Zum Skiwachseln gehört Geduld, weiß Lehrling Joel. (Bild: Christian Forcher)
Zum Skiwachseln gehört Geduld, weiß Lehrling Joel.

Nach dem Schnuppern den Traumjob gefunden
„Ein bisschen schief, aber sonst nicht schlecht“, befindet Veronika und bessert mit wenigen Handgriffen nach. Ich bin indes froh, dass ich nur den Kopf einer Puppe verunstaltet habe.

Und jetzt noch was fürs Sportlerherz: Die Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro bildet in Kitzbühel künftige Sportgerätefachkräfte aus. Da darf natürlich auch das Skiwachseln nicht fehlen. Joel, der im ersten Lehrjahr ist, zeigt mir, wie’s geht. Währenddessen erzählt er: „Ich habe mir viele Berufe angeschaut und war auch mehrmals Schnuppern.“ Bei einem Sportartikelhändler im Oberland hat es dann gefunkt: „Mir taugt das voll!“

Peter Maitz gab Anleitung zum krönenden Cocktail. (Bild: Meinert Claus)
Peter Maitz gab Anleitung zum krönenden Cocktail.

Zum gelungenen Abschluss gönne ich mir einen Drink bei den Besten: Beim Stand des Lehrlingswettbewerbes Tyrol Skills zeigt mir Gastronom Peter Maitz, wie ich einen alkoholfreien Cocktail mische: nämlich mit viel Schwung in den Oberarmen. Mein erster Versuch als Barkeeperin schmeckt gar nicht schlecht.

Gut, dass ich schon einen Job habe. Bei so vielen Lehrberufen würde mir die Auswahl nämlich alles andere als leicht fallen.

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