Am Freitag haben sich die Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen neuen Kollektivvertrag für die Arbeiterinnen und Arbeiter im Handel geeinigt. Die Löhne steigen in allen Gruppen um acht Prozent und werden auf den nächsten vollen Eurobetrag aufgerundet.
Zudem werden als Ausgleich der Teuerung Fixbeträge bezahlt, die je nach Lohngruppe zwischen 21 und 27 Euro monatlich betragen. Laut der Wirtschaftskammer wurde auch beschlossen, die Zulagen zu erhöhen: So steigt die Kältezulage, zum Beispiel für Arbeiterinnen und Arbeiter in Kühlhäusern, auf 0,82 Euro pro Stunde beziehungsweise 137,50 Euro pro Monat. Die Nachtzulage wird auf 2,20 pro Stunde erhöht. Bei den Reisekosten wird das Taggeld, das den Mehraufwand für die Verpflegung abdecken soll, auf 19,30 Euro erhöht.
Zu den etwa 150.000 Handelsarbeiterinnen und Handelsarbeitern in Österreich gehören zum Beispiel Mitarbeitende in Lagern, im Fahrdienst und Möbelmonteurinnen sowie Möbelmonteure.
Entgeltfortzahlung für Feuerwehrleute
Im neuen Kollektivvertrag ist nun auch eine Entgeltfortzahlung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgesehen, die im Katastrophenfall bei Feuerwehr oder anderen Blaulichtorganisationen ehrenamtlich helfen.
„Es waren angesichts der herausfordernden Situation im heimischen Handel sehr schwierige Verhandlungen. Umso mehr freut es mich, dass wir heute zu einem gemeinsamen Abschluss gefunden haben (...)“, sagte Rainer Trefelik, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Österreich in einer Aussendung. Christine Heitzinger, Chefverhandlerin der Gewerkschaft vida, sprach wiederum von einer „nachhaltigen Lohnerhöhung.“ Ein drohender Streik wurde damit abgewendet. Vor der dritten Gesprächsrunde hatte sich die Gewerkschaft bereits eine Streikfreigabe vom ÖGB geholt.
Abschluss unter Inflation
Das Plus der Handelsangestellten, das Ende Dezember nach monatelangen Verhandlungen erzielt wurde, liegt mit 8,43 Prozent leicht darüber. Beide Abschlüsse liegen jedoch unter der rollierenden Inflation, die von Oktober bis September 2023 bei 9,2 Prozent lag. Die Gewerkschaft der Handelsarbeiterinnen und Handelsarbeiter hatten das Angebot am Dienstag noch als unzureichend kritisiert.
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