Nach einem in der Sache knallharten, in der Tonalität überraschend sanften „ZIB 2“-Interview vor wenigen Tagen startet der freiheitliche Umfragen-Kaiser Herbert Kickl heute mit dem Neujahrstreffen seiner Partei das Jahr seines - allseits prognostizierten - politischen Durchbruchs. So ziemlich alle Demoskopen sind sich nämlich einig, dass der FPÖ der Sieg bei den Nationalratswahlen kaum noch zu nehmen ist - wenn nicht zwischenzeitlich ein politisches Erdbeben passiert.
EINERSEITS hören wir aus der Hofburg ebenso wie aus den Redaktionen der etablierten Medien und aus den diversen Parteisekretariaten, dass eine relative Mehrheit bei der Nationalratswahl längst nicht bedeuten muss, dass der Wahlsieger auch Bundeskanzler wird.
ANDERERSEITS wird man den Wählerwillen im Falle eines deutlichen Vorsprungs der Kickl-FPÖ kaum ignorieren können. Und alle Koalitionsvarianten ohne deutlich gestärkte Freiheitliche dürften zwangsläufig höchst instabil und kaum für längere Zeit haltbar sein. Und überdies würden sie wohl ein weiteres Anwachsen der Blauen in der Wählergunst mit sich bringen.
Und damit könnte sich Herbert Kickls heute beim FPÖ-Neujahrstreffen lautstark erneuerter Anspruch, demnächst eine volksnahe Kanzlerschaft - eben als „Volkskanzler“ - anzutreten, als durchaus realistisch erweisen. Und alle strategischen Gedankenspiele, irgendwie eine Koalition mit der FPÖ ohne einen Kanzler Kickl zimmern zu können, sind sicher völlig illusorisch.
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