Unfassbar, wenn man sich vor Augen führt, dass körperlich beeinträchtigte Menschen, die mit der Bahn von Enns nach Linz wollen, wegen der fehlenden Barrierefreiheit erst in die entgegengesetzte Richtung nach St. Valentin fahren müssen, um dort per Aufzug auf die andere Seite zu kommen, von wo sie wieder die Reise retour Richtung Linz in Angriff nehmen können.
Die Geschichte hat zwar schon einen ziemlich langen Bart, aber an Brisanz hat sie keineswegs verloren.
Rückblick: Es ist nun schon 12 Jahre her, als die älteste Stadt ihr 800-Jahre-Jubiläum feierte und die ÖBB Enns den Bahnhofsumbau erstmals in Aussicht stellten. Jahre vergingen. Dann, 2018, als die Landesausstellung in Enns zu Gast war, gab es statt einem davor noch fix zugesicherten barrierefreien Zugang zu den Gleisen zwei und drei seitens der ÖBB lediglich eine Ermäßigung für Reisende mit Behinderung.
2020, nachdem die Stadt im ÖBB-Umsetzungsplan nicht gesondert erwähnt wurde, war von einem Baubeginn im Jahr 2023 die Rede. Doch abermals Fehlanzeige!
„Man hält uns seit Jahren hin“
Museumsverein-Obmann Gottfried Kneifel, der in der damaligen Funktion als Seniorenbundobmann mehrmals interveniert hat: „Man hält uns seit Jahren hin. Einen derartigen Aufzug, der nötig wäre, um älteren und beeinträchtigten Menschen, aber auch Familien mit Kinderwägen die Reise zu erleichtern, gibt es sogar in Asten oder in Seitenstetten, nur bei uns in Enns nicht.“ Grund genug für die „Krone“, bei den ÖBB nachzufragen. Den langersehnten Umbau hat man dort noch auf der Agenda, Sprecher Klaus Baumgartner: „Bis spätestens 2026 sind die Gleise zwei und drei barrierefrei erreichbar.“
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