Angriffe auf Houthis
USA betonen: „Suchen keinen Konflikt mit dem Iran“
Als Reaktion auf Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die USA Stellungen der Houthi-Rebellen im Jemen bombardiert. Ein heikles Unterfangen, denn die Miliz wird vom Iran unterstützt. Nun beeilen sich die USA zu versichern, dass sie nicht auf einen bewaffneten Konflikt mit Teheran zusteuern wollen.
„Wir suchen nicht die Eskalation“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, dem Sender MSNBC. Er fügte hinzu, dass es „keinen Grund“ für eine weitere Eskalation der Lage über die Entwicklungen der „vergangenen wenigen Tage hinaus“ gebe. Die schiitischen Houthi-Rebellen hatten eine Serie von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer geführt (siehe Video oben). In der Nacht auf Freitag hatten die USA zusammen mit Großbritannien auf diese Attacken mit den Bombardements von Houthi-Stellungen im Jemen reagiert. Die Houthis drohten daraufhin wiederum mit Vergeltung.
Sanktionen gegen Rebellen-Unterstützer
Unterdessen verhängte das US-Finanzministerium weitere Sanktionen gegen Houthi-Unterstützer. Die Maßnahmen gegen vier Handelsschiffe und zwei in Hongkong und den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Unternehmen, denen die USA vorwerfen, die Houthis mit Geld aus dem Verkauf und Versand iranischer Waren zu versorgen. Man gehe weiterhin „gegen die illegalen iranischen Finanznetzwerke vor“, die die Angriffe der Houthis erleichtern würden, erklärte die US-Regierung. Man werde „alle verfügbaren Maßnahmen ergreifen“, um Bedrohungen für den Welthandel zu stoppen.
Bereits Anfang Dezember hatte die US-Regierung Sanktionen gegen 13 Personen und Einrichtungen verhängt. Als Folge werden mögliche Vermögenswerte in den USA gesperrt. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Firmen und Personen untersagt.
Iran spricht von „willkürlicher Aktion“
Der Iran verurteilte die Angriffe auf die Houthi-Stellungen scharf. Außenministeriumssprecher Nasser Kanani sprach von einer „willkürlichen Aktion“, einem „Verstoß“ gegen das Völkerrecht und einer Verletzung der Souveränität des Jemen.
Am Freitagabend bezeichneten die Rebellen nach den Luftangriffen der USA und Großbritanniens Attacken auf Ziele beider Nationen als „legitim“. „Die Amerikaner und Briten sollen nicht glauben, dass sie der Bestrafung durch unsere heldenhaften Streitkräfte entgehen werden“, so der Oberste Politische Rat der Houthis in einer Erklärung. „Die Freude der Angreifer wird nicht lange dauern und wir werden die Oberhand gewinnen, so Gott will“, hieß es weiter.
Fünf Tote bei Luftangriffen
Die Luftangriffe der USA und Großbritanniens auf fast 30 Standorte im Jemen mit fünf Toten Freitagfrüh waren eine Reaktion auf wochenlange Angriffe der Houthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer, welche angeblich mit Israel in Verbindung stehen. Die USA, Großbritannien und andere Verbündete erklärten gemeinsam, die Angriffe dienten der „Deeskalation der Spannungen und der Wiederherstellung der Stabilität“. Die Houthis drohten nach den Attacken mit Vergeltung. Freitagabend machten sie dann ihre Ankündigung wahr und feuerten nach US-Angaben eine Antischiffsrakete ab. Diese habe aber kein Schiff getroffen.
Die Rebellen, die im Jemen große Gebiete kontrollieren, sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“, die vom Iran unterstützt wird. Dazu gehört neben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas Anfang Oktober haben die Houthis zahlreiche Drohnen- und Raketenangriffe auf Schiffe im Roten Meer ausgeführt und diese zuletzt noch verstärkt.
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