Bergsteiger Hans Goger unternahm eine Kilimandscharo-Tour, als unweit von seiner Route ein Österreicher (27) die Höhenkrankheit erlitten hatte und im Spital in Tansania starb. Der Burgenländer und seine Gruppe waren nie in Gefahr, bekamen aber dennoch einiges von den dramatischen Geschehnissen mit.
„Wir haben den Helikoptereinsatz mitbekommen, als wir im Lager waren. Was genau passiert ist, haben wir erst später erfahren“, berichtet Hans Goger via Handy aus dem fernen Afrika. Der Bergsteiger, der am 2. Juni 2005 um 8.30 Uhr als erster Burgenländer bereits auf dem Mount Everest – damals 8850 Meter hoch – gestanden ist, führte nun eine Naturfreunde-Tour auf den Kilimandscharo (5895 m) in Tansania an. Sechs Tage ging es rauf und runter, begleitet von sieben Frauen und vier Männern.
Das rot-weiß-rote Team war bereits auf dem Retourweg, als es in einer anderen Gruppe zur Tragödie kam. Philipp P. aus Schwand im Innkreis (OÖ) hatte, wie berichtet, mit zwei Freunden den höchsten Berg Afrikas erklimmen wollen. Beim Aufstieg zwang ihn die Höhenkrankheit in die Knie, in einem Krankenhaus in Tansania verstarb der 27-Jährige.
Etliche Anfragen an Goger
Als das Außenministerium den Tod des Österreichers bestätigt hatte und die traurige Nachricht offiziell die Runde machte, herrschte sofort Sorge um die Tour-Crew rund um Hans Goger: „Etliche Anfragen erreichten mich danach. Viele Freunde und Bekannte wollten wissen, ob es uns gut geht.“
Der erfahrene Bergsteiger konnte alle beruhigen. Aber auch in seinem Team hielt nicht jeder bis zum Gipfel durch. Vier Begleiter mussten aufgeben, weil die Strapazen doch zu viel wurden. „Einen Gefährten ließ ich auf 4000 Metern in Begleitung absteigen, da es ihm nicht mehr gut ging und er Schwächesymptome aufgewiesen hat“, sagt Hans Goger.
Die Tücken in den ungewohnt hohen Gefilden sind nicht zu unterschätzen. „Ich habe immer einen Pulsoximeter mit, der den Sauerstoffgehalt im Körper anzeigt. Unter normalen Bedingungen beträgt der Wert 95 bis 100 Prozent. Sobald das medizinische Gerät 70 Prozent anzeigt, muss die betreffende Person ins Lager zurück“, erklärt der Extremsportler.
Sein Tipp: Zeit lassen, wenngleich noch eine Safari-Tour in Tansania und ein Besuch auf Sansibar anstehen! „Pole, pole“, wie man auf dem Kilimandscharo sagt, also „Langsam, langsam“. Gerätselt wird nun darüber, wieso Philipp P., ein junger gesunder Mann, bei einer vergleichsweise leichten Bergtour ohne große Kletterpassagen sterben musste.
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