Für Dominic Thiem sind die Australian Open 2024 bereits Geschichte! Der Niederösterreicher musste sich in seinem Erstrunden-Duell gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime am Montag in einem Fünf-Stunden-Krimi mit 3:6, 5:7, 7:6(5), 7:5 und 3:6 geschlagen geben.
Dominic Thiem hat am Montag trotz toller Aufholjagd in der ersten Runde der Australian Open in Melbourne einen Fünfsatz-Krimi verloren. Der 30-jährige Niederösterreicher steigerte sich nach schwachem Beginn gegen Felix Auger-Aliassime (CAN-27) sehr und erzwang gegen die Nummer 30 der Welt nach einem 3:6,5:7-Rückstand noch einen fünften Satz. Nach 4:59 Stunden siegte aber doch der um sieben Jahre jüngere Kanadier, Thiem verlor mit 3:6,5:7,7:6(5),7:5,3:6.
Der erhoffte Aufschwung im neuen Jahr gerade auf Major-Ebene, auf der viele Punkte auf dem Spiel stehen, ist für Thiem somit ausgeblieben. Vor drei Jahren stand er in Melbourne noch im Achtelfinale, vor vier Jahren im Endspiel. Doch seit den French Open 2021 hat er in nun acht Majors in Folge nur bei den US Open im Vorjahr eine Runde überstanden.
Aufregung um Trinkflaschen
Für Thiem gab es schon vor Matchbeginn auf dem Platz kurz Aufregung, weil der Supervisor ihm seine gebrandeten Trinkflaschen wieder einpacken ließ. Werbung ist freilich nicht erlaubt. Auch im Match lief es für den Niederösterreicher lange nicht nach Wunsch. Bis zum 4:3 ging es mit dem Aufschlag, allerdings zeigte sich Thiem doch auch fehlerhaft, was sich auch später in der Satzbilanz Winner zu unerzwungenen Fehler zeigte (6:8). Auger-Aliassime nutzte im achten Game den zweiten Breakball dieses Matches zum 5:3 und servierte verdient dann mit einem Ass nach 45 Minuten zur Satzführung aus.
Thiem wirkte verunsichert. Im dritten Spiel des zweiten Durchganges musste der Ex-Weltranglisten-Dritte nach vielen Eigenfehlern seinen Aufschlag zum 1:2 abgeben. Der Ex-US-Open-Sieger wirkte planlos, auch seine Beinarbeit war weit von seinen besten Zeiten entfernt. Auger-Aliassime gab zu dem Zeitpunkt überraschend aber selbst den Aufschlag zum 2:2 ab und Thiem fand etwas besser ins Spiel.
Thiem kämpfte sich zurück
Doch der viel zu inkonstante Thiem machte einfach zu viele Fehler, konnte sich auf seine Vorhand nicht verlassen und ließ auch nicht wirklich eine Taktik erkennen. Als er bei 5:5, und 40:0 seinen Aufschlag zum 5:6 abgeben musste, schien die Vorentscheidung gefallen. Nach knapp zwei Stunden stellte der Kanadier mit 7:5 die 2:0-Satzführung her.
Im dritten Durchgang schaffte Thiem die erforderlichen sechs Aufschlag-Gewinne zum 6:5 und Auger-Aliassime, der zuvor bei 5:4 die einzige Breakchance ausgelassen hatte, musste gegen den Satzverlust servieren. Das schaffte er zu null und es ging nach drei Stunden ins Tiebreak. Thiem ging in diesem mit 2:0 in Führung. Als Auger-Aliassime aber mit fünf Punkten en suite auf 5:2 stellte, stand Thiem zwei Punkte vor dem Aus. Doch ein Doppelfehler und zwei Vorhandfehler des Nordamerikaners brachten Thiem den Satz- und nicht Auger-Aliassime den Matchball. Und Thiem schaffte es nach 3:11 Stunden tatsächlich noch, sich in Satz vier zu retten.
Bitteres Ende
Er konsolidierte sich immer besser, schaute auch in den Rallyes besser und konstanter aus. Es war eine Wandlung wie im Filmklassiker „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, Thiem war nicht wiederzuerkennen. Ein Hinweis, dass sich viele Dinge bei Thiem im Kopf abspielen. Ihm gelang sofort ein Break, das er zum 2:0 auch bestätigte. In der Folge servierte Thiem u.a. dreimal zu Null und war klar auf Kurs fünfter Satz. Bei 5:4 musste Thiem etwas überraschend das Rebreak hinnehmen, schaffte aber zum 6:5 erneut das Break. Nach 4:14 Stunden servierte sich Thiem in den fünften Satz.
Doch in diesem kippte das Match neuerlich. Thiem vergab zwei Breakbälle und musste nach zwei Doppelfehlern sein erstes Aufschlag-Game zum 0:2 abgeben. Im gleichen Maße steigerte sich Auger-Aliassime wieder und der Kanadier stellte nach 4:41 Stunden auf 4:1. Der Kanadier ließ sich danach nicht mehr von der Siegerstraße drängen, Thiem musste um 01.40 Uhr Ortszeit dem Gegner gratulieren.
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