Mit 800.000 Euro Steuergeld wurde der Chor der Wiener Sängerknaben kürzlich aus seiner finanziellen Misere gerettet. Und das, obwohl der weltberühmte Chor ein mehrere Millionen Euro wertvolles Grundstück am Wörthersee sein Eigen nennen kann.
Wenige Wochen ist es her, dass rund um den weltberühmten Chor die Alarmsirenen schrillten. Einmal mehr waren die Sängerknaben tief ins Minus geschlittert, für den Weiterbetrieb fehlte knapp eine Million Euro.
Die Regierung reagierte prompt, sagte die entsprechende Geldspritze zu und rettete damit die rot-weiß-roten Kulturbotschafter vor der drohenden Pleite. Dafür gab es Applaus von (fast) allen Seiten.
Doch nun melden sich auch kritische Stimmen zu Wort – allen voran aus Kärnten, wo die Sängerknaben auf einem wahren Immobilienschatz sitzen. Es geht um ein 6,7 Hektar großes Grundstück samt prächtigem Uferbereich in Sekirn am Wörthersee.
Hier verbringen die Chor-Buben und mittlerweile auch -Mädchen die Sommermonate. Kritiker hätten es aber lieber gesehen, dass der Verein die Liegenschaft verkauft, bevor er in den Steuertopf greift. Immobilien-Haie würden sich nämlich darum reißen. Dem Vernehmen nach soll ein Angebot über 20 Millionen Euro vorliegen.
Die Sommer-Camps sind unverzichtbarer Teil der Ausbildung.
Sängerknaben-Präsident Erich Arthold
Dem widerspricht Sängerknaben-Präsident Erich Arthold: „Zwei verschiedene Gutachten weisen einen Verkaufswert von fünf bzw. sieben Millionen Euro aus.“ Ein Verkauf würde die finanziellen Probleme des Chors nur kurzfristig lösen, denn: „Die Sommer-Camps sind unverzichtbarer Teil der Ausbildung. Wenn wir sie nicht in Sekirn abhalten könnten, müssten wir woanders unterkommen. Das würde pro Saison rund 500.000 Euro kosten.“ In zehn bis 15 Jahren wäre das Geld weg – und das exklusive Grundstück dann auch ...
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