„Krone“-Kommentar

Starke Währung? Faktencheck über unseren (T)Euro

Wirtschaft
14.01.2024 11:00

Vor 22 Jahren hat der Euro unseren Schilling als Bargeld abgelöst. Wer sich daran erinnern kann, der hat sich sicher auch über den umständlichen Umrechnungskurs von 13,76 Schilling für einen Euro geärgert. Dabei war das nur das erste kleine Opfer, das wir für die vielen Versprechungen von Stabilität, Stärke, Frieden und Wohlstand durch die neue Währungsunion erbracht haben.

Ein Faktencheck fällt ernüchternd aus. Der 100-Euro-Schein von 2002 ist heute bloß 58,86 Euro wert. Viele Waren kosten mehr als doppelt so viel wie damals:

  • Ein Kilo Farina Weizenmehl etwa stieg von 99 Cent auf 1,99 Euro,
  • NÖM-Teebutter von 1,37 Euro auf 2,79 Euro,
  • ein Liter Vollmilch von 79 Cent auf 1,65 Euro,
  • ein Big Mac von 2,67 Euro auf 5,50 Euro.
  • Exorbitant teurer wurde Salz mit einem Plus von 154 Prozent.
  • Felix Ketchup kostete einst 1,39 Euro, jetzt 3,49 Euro, das macht ein sattes Plus von 151 Prozent.
  • Rauch Orangensaft schnellte um 151 Prozent von 1,19 auf 2,99 Euro nach oben.
  • Einmal volltanken kostete bei einem Golf TDI damals 36,1 Euro; heute blättern wir 82,50 Euro dafür hin.
  • Und eine Wiener Gemeindewohnung im 21. Bezirk mit einem Zimmer, in der ich selbst groß geworden bin, war für eine Monatsmiete von 62 Euro zu haben - heute legt man rund 150 Euro dafür ab.

De facto hat sich der ach so starke Euro zu einem schwachen Teuro entwickelt. Der Kaufkraftverlust seit seiner Einführung beträgt 41,14 Prozent. Zum Vergleich: Gold hat im gleichen Zeitraum um 458 Prozent zugelegt.

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