Autopapst zu Marktlage

„Es baut sich Welle gegen das Elektroauto auf“

Motor
14.01.2024 11:34

Der Teilrückzug des US-Autovermieters Hertz aus dem Geschäft mit E-Autos könnte laut Einschätzung eines renommierten Automobilexperten Ausdruck eines größeren Rückgangs sein. „Es baut sich eine Welle gegen das Elektroauto auf, wenn Vermieter, Leasinggesellschaften, Händler und schließlich auch die Gebrauchtwagenkäufer verunsichert werden.“

(Bild: kmm)

Wie „heiße Kartoffeln“ würden gebrauchte E-Autos in der Verwertungskette weitergereicht, was zu Verlusten führen müsse, analysiert der viel zitierte „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer. Er sieht die größten Risiken bei den Herstellern, die bereits jetzt ihre Elektromodelle mit hohen Rabatten in den Markt zu drücken versuchten.

Die Restwerte (wie viel ein Auto nach Leasingende noch wert ist) der E-Fahrzeuge seien erneut in Mitleidenschaft gezogen worden. Privatleute, die meist bei Gebrauchtwagen zugriffen, müssten genau prüfen, ob sie sich ein Auto zulegten, dessen Wertentwicklung extrem unsicher sei. Im Zweifel griffen sie wieder zum Verbrenner.

Politische Fehlentscheidungen
Ein großer Teil der Verunsicherung in Deutschland sei auf politische Fehlentscheidungen der Ampel-Koalition zurückzuführen, meint der Auto-Experte. Statt der zugesagten Voll-Förderung von E-Autos bis Ende 2025 seien die staatlichen Prämien bereits im vergangenen Jahr auf null gesetzt worden, bei jedem Zwischenschritt mit negativen Folgen für die Restwerte.

Zitat Icon

Mit einem Präsidenten Trump ist das Elektroauto in den USA tot.

Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer

Die Käufer fassten das Elektroauto nur noch mit sehr spitzen Fingern an, sagt Dudenhöffer. „Die Unsicherheit im Markt könnte kaum größer sein.“ Wenn nun beispielsweise VW hohe Preiskürzungen beim Modell ID4 mitteile, seien die Restwerte der E-Autos zusätzlich unter Druck. In den USA bedrohe zudem die anstehende Präsidentenwahl die weitere Entwicklung. „Mit einem Präsidenten Trump ist das Elektroauto in den USA tot.“

Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer war bis zum Jahreswechsel beim Bochumer Center Automotive Research federführend. Nach seinem Abgang dort gründete er nun mit der Ferdi Research GmbH eine neue Forschungsgesellschaft. (Bild: AFP)
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer war bis zum Jahreswechsel beim Bochumer Center Automotive Research federführend. Nach seinem Abgang dort gründete er nun mit der Ferdi Research GmbH eine neue Forschungsgesellschaft.

Hertz ersetzt E-Autos wieder durch Verbrenner
Der US-Vermieter Hertz - krone.at berichtete - hatte vor wenigen Tagen angekündigt, ein Drittel seiner E-Flotte vor der Zeit zu verkaufen und durch Verbrenner zu ersetzen. Man wolle damit das Angebot an die Nachfrage anpassen, teilte das Unternehmen mit, das damit 245 Millionen Dollar zusätzlich abschreiben muss.

Hertz verwies in der Vergangenheit unter anderem darauf, dass wiederholte Preissenkungen von Tesla auch den Wiederverkaufswert von Flotten-Fahrzeugen gesenkt hätten. Zum anderen seien Schadensreparaturen bei Elektroautos in etwa doppelt so teuer wie bei Verbrennern, hieß es damals.

Der deutsche Autovermieter Sixt hatte zuletzt angekündigt, wegen schwacher Wiederverkaufswerte keine Elektroautos von Tesla mehr zu vermieten. Dabei hat die Firma ebenfalls auf höhere Reparaturkosten verwiesen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt