Es scheint, als müsste man sich um Österreichs Slalom-Nachwuchs keine Sorgen machen. Das bewies Weltcup-Debütant Moritz Zudrell in Wengen. Zwar schaffte es der junge Vorarlberger nicht ins Ziel, die Art und Weise wie er sich bis zu seinem Ausfall präsentierte, beeindruckte aber.
Lange mussten die eingefleischten Ski-Fans warten, bis der 18-Jährige mit Nummer 57 an den Start gehen durfte. Doch das Warten lohnte sich. Denn der Head-Pilot bewies einmal mehr, dass er ein Riesenpotenzial hat und Nervosität für ihn anscheinend ein Fremdwort ist.
Schneller als Noel, Matt und Ginnis
Der Silbertaler begann wie aus der Pistole geschossen und passierte die erste Zwischenzeit nach zehn Sekunden nur zwei Zehntel Rückstand auf Halbzeit-Leader Atle Lie McGrath (Nor) auf. Damit lag Zudrell auf Rang 22 und ließ an dieser Stelle Kapazunder wie Ramon Zenhäusern, Vize-Weltmeister AJ Ginnis (Gre) oder Clement Noel (Fra) ebenso hinter sich, wie auch seine Teamkollegen Joshua Sturm oder Michael Matt.
Auf Tuchfühlung mit der Weltspitze
Auch in der Folge ließ sich der Sportgymnasiast nicht verunsichern. Die zweite Zwischenzeit nach knapp 21 Sekunden Fahrzeit passierte Moritz mit der 19. Zeit und wies nur 0,61 Sekunden auf McGrath auf. Auf Olympia-Held und Ländle-Landsmann Johannes Strolz fehlte gar nur eine Hundertstelsekunde. Die Sensation - sprich die Qualifikation für den zweiten Lauf - schien in Reichweite.
Mehr als nur eine Sternschnuppe
Doch bei der Steilhangeinfahrt unterlief Zudrell ein schwerer Fehler, der in viel Zeit kostete. Nach einem weiteren Schnitzer schied der Youngster vorzeitig aus. Grund zur Freude hatte er dennoch - seine unbekümmerte und pfeilschnelle Fahrt, machte Lust auf mehr. Wann er seine nächste Chance bekommt, ist noch nicht klar. Dass der Vorarlberger „Zauberlehrling“, sollte er von Verletzungen verschont bleiben, aber mehr als nur eine Sternschnuppe ist, bewies er in Wengen.
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