Der Wind bläst eisig vor der Wiener Staatsoper. Dennoch haben sich zahlreiche Menschen am Sonntag eingefunden, um an die 136 Geiseln zu erinnern, die vor 100 Tagen von der Hamas nach Gaza verschleppt worden sind und sich noch immer in deren Gewalt befinden. Indes rollte ein Autokonvoi mit wehenden Palästina-Flaggen über die Ringstraße.
Die Teilnehmer der Aktion zeigten 136 Bilder, auf denen die Gesichter der Geiseln zu sehen sind. Sie wollen damit auf das Schicksal dieser Menschen aufmerksam machen. So auch Marianna, eine Wienerin, die um ihren Neffen bangt: „Bar kenne ich schon seit er ein Baby ist, er ist ein ganz toller Junge, mit blauen Augen, immer hilfsbereit“, erzählt sie der „Krone“.
Er gehört nach Hause. Solange nichts Gegenteiliges bewiesen ist, lebt er und kommt zurück.
Marianna über ihren verschleppten Neffen
Bar ist einer der 136 Geiseln, die vor 100 Tagen nach Gaza verschleppt wurden. „Er hat auf diesem Festival gearbeitet, er hat sich wie ein Held um alle gekümmert. Er hat versucht, Fluchtwege zu schaffen. Immer wieder ist er in die Gefahrenzone gelaufen, um Verletzte zu verarzten. Das wissen wir von Menschen, die dort weggekommen sind“, berichtet Marianna, die das Gefühl hat, „dass die Welt diese Menschen aufgibt“.
Sie selbst hofft weiter, bald ihren Neffen wieder in die Arme schließen zu können: „Er gehört nach Hause. Solange nichts Gegenteiliges bewiesen ist, lebt er und kommt zurück.“
Neben Marianna waren auch prominente Vertreter, wie etwa Clemens Obonya und Katharina Stemberger vor Ort. Auch der israelische Botschafter David Roet nahm an der Aktion teil und zeigte sich von der Solidarität der Menschen überwältigt. Selbst hielt er ein Bild von einem Baby in den Händen. Er hofft im Kampf gegen die Hamas auf die Unterstützung der USA und anderer Staaten.
Autokonvoi rollte über Ringstraße
Ebenso am Sonntag fand in der Wiener Innenstadt aber auch erneut eine Pro-Palästina-Demo statt. Ein Autokonvoi rollte über Ringstraße, begleitet von einem Hupkonzert.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.