Die von Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) angekündigte Neuaufstellung der Tiwag wird von FPÖ und Neos kritisch beäugt: FPÖ-Chef Markus Abwerzger wundert sich über die lange Untätigkeit, Neos-Chef Dominik Oberhofer fordert einen Untersuchungsausschuss.
Neue Struktur, neues Personal, neue Statuten: LH Anton Mattle skizzierte am Sonntag in der „Krone“ den Umbau des Landesenergieversorgers Tiwag weg von der Gewinnmaximierung hin zu einem Landesunternehmen mit sozialem Anspruch.
Alle Führungspersonen und LH Mattle müssen endlich erkennen, dass die Tiwag den Tirolern gehört, und niemand anderem, schon gar nicht der ÖVP.
FPÖ-Chef Markus Abwerzger
Bild: Birbaumer Christof
Satzungsänderung von Opposition gefordert
Die angekündigte Satzungsänderung nimmt FP-Chef Markus Abwerzger zum Anlass, darauf hinzuweisen, „dass es nun wirklich die FPÖ braucht, damit in Tirol etwas weitergeht, denn diese Forderung nach einer quasi Sozialklausel haben wir seit Monaten vehement verfolgt“. Abwerzger führt einen Antrag der FP, Liste Fritz und Grünen im Tiroler Landtag an, in dem es heißt: „Der öffentliche Auftrag einer kostengünstigen und leistbaren Energieversorgung für die Tiroler Bevölkerung als Zielbestimmung muss rechtlich in der Satzung verankert werden.“
Rechnungshof-Forderung
„Irritiert“ zeigte sich Abwerzger darüber, „dass es so lange gebraucht hat, bis LH Mattle als Eigentümervertreter endlich reagiert hat“. Entsprechende Empfehlungen habe der Landesrechnungshof bereits 2021 in seinem Bericht zur Tiwag abgegeben.
Leistungsfähig sind nur die Tiroler Flüsse, aber sicher nicht das Management. Einzig ein U-Ausschuss kann Licht ins Tiwag-Dunkel bringen!
Dominik Oberhofer, Landesparteichef der Neos
Bild: Birbaumer Christof
„Angenehmes Arbeitsumfeld“
„Keine Tirolerin oder Tiroler versteht, dass trotz der ganzen Wasserkraft im Land für die heimische Bevölkerung und Wirtschaft nicht der günstigste Strompreis offeriert wird“, nimmt Neos-Chef Dominik Oberhofer Stellung. „Wie kann es sein, dass reine Ökostromhändler, die nix produzieren und nur mit Strom handeln, deutlich günstiger sind als die Tiwag?“, fragt Oberhofer und gibt die Antwort gleich selbst: „Die Tiwag ist im internationalen Stromhandel gleich ,erfolglos’ wie im Anschluss von PV-Anlagen bei den Tiroler Haushalten. Das Unternehmen ist jahrzehntelang ein angenehmes Arbeitsumfeld in öffentlicher Eigentümerstruktur gewöhnt.“
Forderung nach U-Ausschuss erneuert
Alles, was jetzt an politischen Forderungen im Raum steht, sei heiße Luft. „Mich interessiert dieses politische Theater nicht mehr. Ich will wissen, wie der hohe Strompreis zustande kommt, was das Management an Prämien ausbezahlt bekommt und was LH Mattle als Eigentümer angeschafft hat. Das kann nur ein Untersuchungsausschuss klären“, sagt Oberhofer.
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