Herausfordernde Pflege

Schutzwälder sind großteils schon stark ramponiert

Oberösterreich
15.01.2024 13:00

Sie sollen Straßen und Siedlungen vor Muren, Lawinen und Hochwasser bewahren: 75.000 Hektar Wald, ohne den etwa Alpentäler nicht besiedelbar wären. Doch um den Schutzschild ist es nicht allzu gut bestellt, und die Pflege der Bannwälder gestaltet sich zunehmend schwierig und herausfordernd.

Als „Schutzschild vor Naturgefahren“ bezeichnet Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) einen Teil der heimischen Wälder: „Rund 75.000 Hektar Wald, das sind 15 Prozent der oö. Waldfläche, schützen Siedlungen und Verkehrswege vor Steinschlag, Muren, Lawinen und Hochwasser.“ Ohne die Schutzwirkung des Bergwaldes wären die Alpentäler laut der Politikerin nicht besiedelbar, weil eine flächenhafte technische Verbauung als Ersatz für die Schutzfunktion der Wälder nicht finanzierbar wäre.

Mehr als die Hälfte ist sanierungsbedürftig
Allerdings bröckelt der Schutzschild zusehends. Denn: Laut Landesforstdirektion ist mehr als die Hälfte der heimischen Schutzwaldfläche sanierungsbedürftig, weil die Bestände zunehmend überaltern und die Verjüngung nicht ausreichend sichergestellt sei. Gründe dafür seien hohe Erntekosten und geringe Holzerlöse, hoher Verbissdruck etwa durch Rehe und Hirsche sowie extreme standortliche Bedingungen.

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Ohne die Schutzwirkung des Bergwaldes wären die Alpentäler nicht besiedelbar, weil eine flächenhafte technische Verbauung als Ersatz für die Schutzfunktion der Wälder nicht finanzierbar wäre.

Michaela Langer-Weninger (ÖVP), Agrarlandesrätin

Holzbringung per Lastenhelikopter
Letztere erfordern teils aufwendige Aktionen, wie etwa im Bannwald Almkogelrunsen-Promberg am Mondsee. Hier mussten kürzlich Lastenhelikopter anrücken, um geschädigte oder überstarke Bäume zwischen den Steinschlagschutznetzen zu entfernen und auf einen Landeplatz abzulegen.

Andere Lösung wäre zu teuer
„Eine herkömmliche Bringung mittels Seilkran oder Seilbahn wäre nicht möglich gewesen, da man hierfür die Steinschlagnetze entfernen hätte müssen“, erläutert Langer-Weninger. Das hätte enorme Kosten verursacht, zudem hätte die Mondseestraße (B 154) für die Dauer der Arbeiten aus Sicherheitsgründen gesperrt werden müssen.

Derartige Pflegemaßnahmen des Schutzwaldes würden „vom Agrarressort forciert und laufend in Angriff genommen“, versichert Langer-Weninger.

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