Wäre schwerer Schlag
Schoss Ukraine Russen zwei Kommando-Jets ab?
Die Luftabwehr der Ukraine hat am Sonntag angeblich zwei Flugzeuge der russischen Luftwaffe abgeschossen, darunter ein Frühwarnflugzeug vom Typ Berijew A-50 und einen als Kommandozentrale dienenden Jet vom Typ Ilyushin Il-22. Das berichtet die Tageszeitung „Kyiv Post“ unter Berufung auf ukrainische Quellen.
„Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, hat die Zerstörung eines A-50-Flugzeugs und eines luftgestützten Il-22-Gefechtsstandes bestätigt“, schreibt das ukrainische Blatt am Montag auf X (vormals Twitter, siehe Posting unten).
Noch keine Bestätigung aus Russland
Saluschnyi habe sich bei der Luftwaffe für die gut geplante und durchgeführte Operation in der Region Asow bedankt, hieß es weiter. Der Vizechef des Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Aufklärung im ukrainischen Parlament, Jurij Mysjagin, bestätigte am Montag auf Telegram den Abschuss der beiden russischen Maschinen. Aus Moskau gibt es bislang keine offizielle Bestätigung.
Den Medienberichten zufolge ist die A-50 nach dem Treffer über dem südostukrainischen Gebiet Saporischschja von den Radaren verschwunden. Die Il-22M11 - eine modernisierte Variante des Il-22M - soll demnach über dem Asowschen Meer getroffen worden sein und eine Notlandung in der südrussischen Stadt Anapa vollzogen haben. Der Pilot habe Krankenwagen zur Landestelle angefordert, berichtete RBK-Ukrajina unter Berufung auf angeblich abgefangene Funksprüche.
„Das kriegt ihr für Dnipro. Brennt in der Hölle!“
Der ukrainische Generalstab hat den Abschuss in seinem Lagebericht Montag früh nicht vermeldet. Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk postete allerdings ein Flugzeug- und ein Feuerzeichen mit der Unterschrift: „Das kriegt Ihr für Dnipro. Brennt in der Hölle!“ Vor einem Jahr, am 14. Jänner 2023, waren durch den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro Dutzende Menschen ums Leben gekommen.
Russische Militärblogger spekulierten, ob möglicherweise die eigene Flugabwehr für den Abschuss der Maschinen verantwortlich sei. In den vergangenen zwei Jahren habe es mehrere solcher Fälle gegeben, schrieb der einflussreiche Militärblogger Rybar.
Abschuss wäre herber Schlag für Russen
Sollten sich die Verluste tatsächlich bestätigen, wäre dies ein herber Schlag für die russische Luftwaffe, denn die beiden Flugzeuge sind mit teurer Spezialausrüstung ausgestattet und wurden nur in geringer Stückzahl produziert. Die russischen Streitkräfte sollen Berichten zufolge nur über knapp ein Dutzend A-50 und etwa gleich viele Il-22M verfügen.
Die A-50 - ein Pendant zum US-Frühwarnsystem Boeing E-3 - gilt als wichtiges Werkzeug der russischen Luftraumüberwachung. Die 15-köpfige Besatzung der Berijew, eine fliegende Kommandozentrale, überwacht nicht nur feindliche Maschinen, sondern koordiniert zudem die eigenen Luftstreitkräfte.
Bei der ebenfalls abgeschossene Iljuschin Il-22M handelt es sich um einen fliegenden Gefechtsstand, der mit allerlei Technik für moderne Kriegsführung ausgestattet ist und laut Berichten britischer Geheimdienste eine wichtige Rolle im Ukraine-Krieg spielt.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.