Ärger wegen Parkstrafe

„I‘m lovin‘ it“? Sicher, aber nur 90 Minuten!

Auf dem Aufkleber auf der Tür ist zu lesen, dass man gerne auch länger als die 90 Minuten bleiben darf. Allerdings müsse man sich rechtzeitig beim Personal melden. Also: Timer stellen!

(Bild: Charlotte Titz)

Eineinhalb Stunden lang gratis parken. Danach wirds richtig teuer bei McDonald’s in Neusiedl am See. Zu spüren bekommen haben das jetzt einige Mütter aus der Region, die mit ihren Kindern dort essen - und spielen - waren.

Es sollte ein lustiger Nachmittag werden: Die Nordburgenländerinnen packten ihre Kinder zusammen und fuhren mit ihnen zum „Mäci“ nach Neusiedl am See. Das neu erbaute Flaggschiff der Fast-Food-Kette hat einen großen Kinderbereich, auf den sich die Kleinen schon freuten. Dementsprechend lange dauerte auch der Besuch der Familien.

Stimmt, die Schilder stehen. Sogar mehrere. Dass danach gestraft wird... ob das kundenfreundlich ist? Darüber lässt sich streiten.

(Bild: Charlotte Titz)

Höchstparkdauer überschritten
Dann einige Wochen später die Ernüchterung, als ihnen ein Brief der Park&Control ins Haus flatterte: Verstoß gegen die vor Ort zulässige Höchstparkdauer von 90 Minuten. Die Familien waren nämlich satte 124 Minuten vor Ort. Die Strafe fürs zu lange Parken: 85 Euro.

In einem Facebook-Beitrag beschwerte sich eine Mutter. Ihres Erachtens nach sei es fragwürdig, die Parkdauer zu beschränken, meint sie. Und: „Wenn das Benutzen des Spielbereichs erwünscht ist, sollte man die Parkdauer dementsprechend anpassen. 90 Minuten sind schon knapp bemessen, wenn man mit Kindern unterwegs ist.“

Bereits mehrere Fälle
Wie sich nach dem Posting herausstellte, war sie aber nicht die einzige, die schon solche „Liebesbriefe“ bekommen hatte. Sie weiß allein in ihrer Ortschaft von sechs solchen „Straf-Briefen“. 

Reaktion aufs Posting und die Beschwerde
Die Frau ließ die Sache nicht auf sich beruhen und zahlte den Betrag daher auch nicht einfach ein. Sie schrieb eine Beschwerde ans Kundenservice von McDonalds und bekam auch eine Antwort. Darin heißt es, dass man an hoch frequentierten Standorten die Notwendigkeit sehe, eingeschränkte Parkzeiten einzuführen, um allen Gästen bequemes Parken auf den Kundenparkplätzen zu ermöglichen. Außerdem möchte man Dauerparker vermeiden und habe deswegen auf die vielen Kundenbeschwerden reagiert und die Parkdauer begrenzt. Schilder am Parkplatz, an der Tür und im Gästebereich würden nun darauf hinweisen, so das Fast-Food-Unternehmen.

Strafe erlassen
Nur, wer achtet auf a) Schilder, wenn er hungrig ist und b) auf die Zeit, wenn er sich gut unterhält und die Kinder ihren Spaß haben? Die junge Frau bekam aber noch einen Anruf vom Leiter der Neusiedler Filiale. Aus Kulanz würde ihr die Strafe erlassen.

Bravo! Aber wäre das auch so gewesen, hätte sie nicht laut aufbegehrt? Wohl kaum!