Kiewer Geheimdienst:

Nordkorea lieferte Russland eine Million Granaten

Ukraine-Krieg
15.01.2024 17:23

Während Europas Militärhilfe hinterherhinkt, kann sich Russland der tatkräftigen Unterstützung seiner autokratischen Freunde erfreuen: Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes hat Nordkorea Russland rund eine Million Schuss geliefert.

Bei der Munition handle es sich hauptsächlich um Artilleriegranaten mit den Kalibern 122 mm und 152 mm, sagte Vadym Skibitsky, ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) in einem Interview mit RBC Ukraine. Nordkorea hat somit das geschafft, was die EU der Ukraine bisher nur versprochen hat. Bis zum Frühjahr 2024 wollen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union der Ukraine eine Million Artilleriegeschosse liefern.

Russland intensiviert Kontakt mit Nordkorea
Nach wie vor hinkt Europa bei der Waffenproduktion hinterher, obwohl es laute Rufe gibt, die Militärhilfe für die Ukraine zu erhöhen. Zuletzt hatte Estlands Präsident Alar Karis gefordert, die Produktionsfähigkeit in der Rüstungsindustrie zu steigern, um den Ukrainern die nötigen Mittel in die Hand zu geben, um sich gegen die Invasoren wehren zu können. Unterdessen arbeitet die russische Regierung eifrig daran, die militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea und dem Iran noch zu verstärken.

Putin empfing Kim Jong Un vergangenen September in Russland, bald könnte der Gegenbesuch erfolgen. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Putin empfing Kim Jong Un vergangenen September in Russland, bald könnte der Gegenbesuch erfolgen.

So will Machthaber Wladimir Putin will nach Angaben aus dem Kreml „in absehbarer Zukunft“ in das international isolierte Nordkorea reisen. Putin habe eine Einladung dazu erhalten, „wir hoffen, dass die Visite klappt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.

Nordkoreanische Außenministerin in Moskau
Russland hat nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine die Beziehungen zum international isolierten Nordkorea aktiviert. So empfing Putin im Herbst Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Dabei soll es auch um Waffenlieferungen Pjöngjangs an Moskau für den Krieg gegangen sein. Derzeit ist die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui zu einem dreitägigen Besuch in Moskau. Außenminister Sergej Lawrow empfing am Montag seine nordkoreanische Amtskollegin Choe. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch Putin sie empfange, sagte Peskow.

Zuletzt hatten rund 50 Staaten die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland und deren Einsatz gegen die Ukraine verurteilt. Experten vermuten allerdings, dass Moskau und Pjöngjang trotz der internationalen Kritik ihre Waffenpartnerschaft noch ausbauen wollen.

Militärische Zusammenarbeit mit dem Iran
Lawrow sprach außerdem bei einer Telefonkonferenz mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian. Mit dem Iran gab es laut Staatsmedien auch einen Austausch per Telefon auf der Ebene der Verteidigungsminister. Dabei sei es um militärische Zusammenarbeit und die regionale Sicherheit gegangen. Russland und der Iran haben in den vergangenen Monaten ihre Beziehungen intensiviert. So liefert der Iran Shahed-Drohnen an Russland, die dessen Streitkräfte in der Ukraine einsetzen.

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