Rechtsextremen-Treffen
AfD-Chefin beendet Zusammenarbeit mit Referent
Der Bericht über ein Treffen von Mitgliedern der rechtsextremen deutschen AfD, Unterstützer und bekannte Rechtsextremisten in einem Potsdamer Hotel, bei dem über die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen worden sein soll, hat viel politischen Staub in Deutschland aufgewirbelt. Nun gibt es personelle Konsequenzen im nahen Umfeld von AfD-Chefin Alice Weidel.
Die 44-Jährige trennt sich nun von ihrem Referenten Roland Hartwig. Die erfolge „im beiderseitigem Einverständnis“, teilte ein Parteisprecher nach einer Sitzung des Bundesvorstands am Montagabend in Berlin mit.
Der 69-jährige frühere Bundestagsabgeordnete Hartwig hatte an dem Treffen im November teilgenommen, wie ein Parteisprecher nach Bekanntwerden einer entsprechenden Recherche des Medienhauses „Correctiv“ bestätigt hatte. Auf dem Treffen hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen.
Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Nach diesen früheren AfD-Angaben wusste Hartwig vor dem Treffen nicht, dass Sellner anwesend sein würde, obwohl dieser in der Einladung angekündigt war.
Identitäre Bewegung steht auf Unvereinbarkeitsliste
Die Identitäre Bewegung steht auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD, die eine Mitgliedschaft bei ihr ausschließt. Das Bekanntwerden des Vernetzungstreffens hatte zuvor auch beim Verein Deutsche Sprache (VDS) zu einem Rücktritt geführt. Vorstandsmitglied Silke Schröder zurückgetreten. Schröder sei „mit ihrem Rücktritt einem Vereinsausschluss auf der Vorstandssitzung am kommenden Freitag zuvorgekommen“, teilte Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins mit Sitz in Dortmund mit. Sie habe zudem ihre Mitgliedschaft gekündigt.
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