„Ihr beschämt mich“

Emmys: Christina Applegate sorgt für Tränenmomente

Society International
16.01.2024 06:13

Schauspielerin Christina Applegate, die 2021 an Multipler Sklerose erkrankt ist, wurde am Montag im Peacock Theatrie in Los Angeles bei den 75. Emmy Awards vom Publikum mit Standing Ovations empfangen.

Auf einen Stock gestützt und mithilfe von Show-Host Anthony Anderson betrat Applegate die Bühne, um „The Bear“-Star Ayo Edebiri den Emmy für die beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie zu überreichen.

Das Publikum würdigte Applegates Auftritt, die angekündigt hatte, dass die Emmys 2023 - die Show war wegen der Schauspielerstreiks im September auf Jänner 2024 verschoben worden - wohl ihre letzte Awards-Show wird, mit Applaus und stehenden Ovationen. Die Schauspielerin war darüber zutiefst gerührt und kämpfte während ihrer Rede mit den Tränen. Immer wieder bat sie ihre Promi-Kollegen im Saal, ihr nicht für alles zu applaudieren.

Christina Applegate bat das Publikum, ihr nicht für alles zu applaudieren. (Bild: 2024 Getty Images)
Christina Applegate bat das Publikum, ihr nicht für alles zu applaudieren.

„Ihr beschämt mich“
Die Schauspielerin wollte nicht zu ernst sein und hatte einige Gags vorbereitet.

„Vielen Dank! Oh mein Gott! Ihr beschämt mich und meine Behinderung völlig, wenn ihr aufsteht“, sagte sie und löste damit Gelächter im Publikum aus. Dann ließ sie sich nicht nehmen, auf den jüngsten Abnehmtrend in Hollywood anzuspielen und erklärte: „Körper nicht von Ozempic.“ Das Diabetes-Medikament wird auch zur Gewichtsreduktion verschrieben und so mancher Star, darunter Sharon Osbourne und Oprah Winfrey, hat dadurch in den letzten Monaten etliche Kilos abgenommen.

„Werde noch mehr weinen“
Als sie dann auf ihre Karriere zurückblickte, unter anderen sei sie Kelly Bundy in „Eine schrecklich nette Familie“ gewesen, wurde sie immer wieder durch Applaus unterbrochen, woraufhin sie verlangte: „Wir müssen nicht jedes Mal applaudieren, wenn ich etwas tue“, was ihr erneut Applaus einbrachte.

Richtig emotional wurde sie, als sie sich an ihr Schauspiel-Debüt 1972 als Baby Burt Grizzell in der Serie „Zeit der Sehnsucht“ erinnerte. „Ich werde noch mehr weinen, als ich geweint habe“, sagte sie.

Applegate war für ihre Rolle in „Dead to Me“ für einen Emmy als herausragende Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie nominiert. Sie verlor jedoch gegen „Abbot Elemenary“-Star Quinta Brunson, der sie den Preis dann übergab.

Ayo Edebiri und Christina Applegate schütteln einander die Hände. (Bild: APA/AFP/Valerie Macon)
Ayo Edebiri und Christina Applegate schütteln einander die Hände.

„Succession“, „The Bear“ und „Beef“ räumen ab
Die opulente Mediensatire „Succession“, die Restaurantserie „The Bear - King of the Kitchen“ und die Gesellschaftssatire „Beef“ haben die 75. Verleihung der US-Fernsehpreise Emmy dominiert.

Die drei Produktionen gewannen jeweils die wichtigsten Auszeichnungen in den Teilbereichen Drama, Komödie und Miniserie. „Succession“ endete heuer nach vier Staffeln und setzte sich in der Königskategorie gegen sieben Konkurrenten durch.

Bei der Preisverleihung gewann die Serie über ein untergehendes Familienimperium unter anderem auch Auszeichnungen für den besten Hauptdarsteller Kieran Culkin und die beste Hauptdarstellerin Sarah Snook.

Darsteller von „Succession“ (von links): US-Schauspieler Alan Ruck, australische Schauspielerin Sarah Snook, schwedischer Schauspieler Alexander Skarsgard, schottischer Schauspieler Brian Cox, US-Schauspieler Nicholas Braun, US-Schauspieler Kieran Culkin, britischer Schauspieler Matthew Macfadyen und US-Schauspielerin J. Smith -Cameron (Bild: APA/AFP/Robyn BECK)
Darsteller von „Succession“ (von links): US-Schauspieler Alan Ruck, australische Schauspielerin Sarah Snook, schwedischer Schauspieler Alexander Skarsgard, schottischer Schauspieler Brian Cox, US-Schauspieler Nicholas Braun, US-Schauspieler Kieran Culkin, britischer Schauspieler Matthew Macfadyen und US-Schauspielerin J. Smith -Cameron

 Jeremy Allen White bester Hauptdarsteller
„The Bear“ gewann den Preis als beste Comedyserie des Jahres, zusätzlich zu fünf Auszeichnungen in Comedy-Kategorien.

Jeremy Allen White wurde für seine Darstellung des erfolgreichen Chefkochs, der nach dem Tod seines Bruders ein Sandwich-Schnellrestaurant übernimmt, als bester Hauptdarsteller einer Comedyserie geehrt. Ebon Mass-Bachrach als Familienfreund „Cousin Richie“ gewann als bester Nebendarsteller, Ayo Edebiri wurde zur besten Nebendarstellerin gekürt. Christopher Storer gewann Preise für die beste Regie und das beste Drehbuch.

Quinta Brunson beste Hauptdarstellerin Comedy
Beste Hauptdarstellerin einer Comedy wurde Quinta Brunson aus der Schulserie „Abbott Elementary“ - in dieser Kategorie war niemand aus „The Bear“ nominiert.

Die Gesellschaftssatire „Beef“ gewann in fünf Kategorien, darunter den Preis als „Beste Miniserie, Anthologie und Fernsehfilm“. Prämiert wurden in Los Angeles auch die beiden Hauptdarsteller Steven Yeun und Ali Wong, sowie Lee Sung Jin für die beste Regie und das beste Drehbuch einer Miniserie. „Beef“ erzählt in zehn Folgen die Geschichte von zwei Fremden, die nach einem Autounfall in immer aggressivere Streitereien verfallen.

Bei den Emmys werden Preise getrennt nach Drama-, Comedy- und Miniserien vergeben, darüber hinaus werden auch Unterhaltungssendungen ausgezeichnet. Insgesamt gibt es bei den wichtigsten Fernsehpreisen der Welt rund 120 Kategorien. Die 75. Verleihung der Emmys war wegen des Autoren- und Schauspielerstreiks in Hollywood um einige Monate verschoben worden.

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(Bild: kmm)



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