Felix' Ehefrau, die Schweizer Sängerin Paola (61), sagte am Samstag der dpa: "Mit schönen Erinnerungen und einem Lächeln im Gesicht ist Kurt von dieser Welt gegangen. Gerade in dieser großen Traurigkeit denke ich unendlich dankbar zurück an die schönsten Jahrzehnte meines Lebens, die ich mit ihm erleben durfte." Das Paar war seit mehr als 31 Jahren verheiratet. In den vergangenen Jahren hatte sich Felix aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er hatte seit 2003 mit einer Krebserkrankung gekämpft, an deren Folgen er nun im Kantonsspital St. Gallen starb.
Felix machte Formate mit der versteckten Kamera in Deutschland populär. Mit der von ihm erfundenen Sendung "Verstehen Sie Spaß?" schuf er einen Fernsehklassiker. Knapp elf Jahre lang, von Jänner 1981 bis Dezember 1990, moderierte er die Show im ARD. Mit den 53 Ausgaben war er einer der erfolgreichsten Showmaster im deutschen Fernsehen. Zunächst moderierte Felix die Sendung allein, von 1983 an dann gemeinsam mit Paola.
"Fernsehen ist mein Leben"
In einem seiner letzten Interviews hatte Felix gesagt: "Fernsehen ist mein Leben." Bereits 1953, als das Schweizer Fernsehen seinen Versuchsbetrieb aufnahm, fühlte er sich von dem elektronischen Medium angezogen. "Ich stand jeden Abend vor dem Schaufenster des Radiogeschäfts und schaute fasziniert auf den kleinen Bildschirm", sagte er. "Ich wusste sehr bald: In diesen Kasten möchte ich auch mal rein."
Und das ist ihm gelungen - vor allem mit "Verstehen Sie Spaß?". Felix und seine Frau wurden das "Traumpaar des deutschen Fernsehens" und prägten die TV-Unterhaltung der 1980er-Jahre, erreichten mit ihrer Show Marktanteile von bis zu 48 Prozent. Eine starke Konkurrenz durch das Privatfernsehen wie heute gab es damals noch nicht. Felix setzte auf klassische Familienunterhaltung - so wie der ZDF-Klassiker "Wetten, dass..?", der kurz danach startete. "Ich wollte Fernsehen für alle machen", sagte Kurt Felix. Sich selbst wollte er dabei nie zu stark im Vordergrund sehen.
"Wir waren ein Straßenfeger"
Filme mit der versteckten Kamera hatte Chris Howland bereits Ende der 1950er-Jahre nach Deutschland gebracht. Doch Felix machte daraus erstmals eine abendfüllende Fernsehshow. "Verstehen Sie Spaß?" wurde zum Quotenhit. "Wir waren ein Straßenfeger. Mit damals bis zu 23 Millionen Zuschauern waren wir in den 1980er-Jahren die erfolgreichste Unterhaltungssendung im deutschen Fernsehen." Felix war auch der erste, der Prominente reinlegte. "Unser Erfolg war und ist bis heute, dass wir keine Gürtellinie und auch keine Schmerzgrenze unterschreiten. Das Opfer muss am Ende mitlachen können."
Das Konzept der Sendung hatte Felix bereits zuvor im Schweizer Fernsehen getestet. Er kreierte und moderierte von 1974 bis 1981 die Samstagabend-Show "Teleboy". Schon damals drehte er Streiche mit der versteckten Kamera. "Teleboy" mit mehr als zwei Millionen Zuschauern ist bis heute die meistgesehene Sendung in der Geschichte des Schweizer Fernsehens. Als Autor und Moderator war Felix zuvor auch schon für andere Sendungen in der Schweiz verantwortlich.
Langes Krebsleiden
Vor mehr als 21 Jahren, zu seinem 50. Geburtstag, zog sich Felix als Showmaster zurück. "Mein Lebensmotto war immer: 25 Jahre lernen, 25 Jahre arbeiten, 25 Jahren genießen." Doch seine Krebserkrankung machte ihm schwer zu schaffen. Er erholte sich nur mühsam von den Strapazen der Krankheit und der damit verbundenen medizinischen Eingriffe. Die letzten Jahre bestimmte der Krebs seinen Alltag.
Neben Paola hinterlässt Felix Daniel, seinen Sohn aus erster Ehe. Dieser hat sich vom Vater mit dem Fernsehvirus anstecken lassen: Der 45-Jährige arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Sendeleiter beim Schweizer Fernsehen.
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