Der Ski-Weltverband FIS hat am Dienstag auf die Kritik des Schweizer Verbandspräsidenten Urs Lehmann reagiert und ihn scharf gerügt. Die Kommentare des Verbandsmitglieds seien respektlos den Renndirektoren und dem ganzen FIS-Team gegenüber.
Was war passiert? In einem Interview mit skiactu.ch hatte sich Lehmann über die Erstellung des Weltcup-Kalenders geäußert. „Wir müssen darüber nachdenken, wer derzeit den Kalender macht - und das geschieht nicht nach einem üblichen Verfahren. Es entscheidet ein Mensch von zuhause aus. Und so geht das nicht.“ Zwar nannte er ihn nicht beim Namen, aber damit wird der Schweizer wohl FIS-Präsident Johan Eliasch gemeint haben.
Auf die Nachfrage, ob Lehmann als Council-Mitglied denn keinen Einfluss darauf habe, meinte er: „So sollte es sein. Aber die Führungskräfte machen, was sie wollen.“
Das rief die FIS auf den Plan, die mitteilte: „Alle Kalender werden vom FIS Council beschlossen. Der aktuelle Kalender 2023/24 ist einstimmig vom FIS Council, einschließlich Urs Lehmann, genehmigt worden.“
„Unethisches Verhalten“
Nach der Absage vieler Abfahrten am Saisonbeginn sei es ausdrücklich der Wunsch der Athleten und ihrer Betreuerteams gewesen, neue Termine zu finden. „Die Entscheidung, ein Rennen in Wengen anzufügen, wurde gemeinsam mit den Cheftrainern der Nationalmannschaften getroffen.“ Die FIS verurteile ein solch „unethisches Verhalten aufs Schärfste“. Ein Ratsmitglied habe die Pflicht, mit Integrität und im besten Interesse der FIS zu handeln. Die Kommentare würden dem Ruf des FIS-Councils schaden, seien respektlos den Renndirektoren und dem ganzen FIS-Team gegenüber, das harte Arbeit verrichte, um beste Bedingungen zu schaffen.
Lehmann hatte sich im Juni 2021 der Wahl zum FIS-Präsidenten gestellt, war aber dem britischen Geschäftsmann Johan Eliasch unterlegen. Österreichs Skiverband hatte gemeinsam mit den Verbänden der Schweiz, Deutschland und Kroatien die Wahl vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) angefochten, nach einer Anhörung zogen die Verbände die Berufung gegen die Wahl zurück.
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