Digitale Sozialarbeit

Instagram statt Park: Streetworker jetzt online

Oberösterreich
16.01.2024 14:30

Instagram statt Park, TikTok statt Bahnhof: In Oberösterreich sind Streetworker jetzt auch online unterwegs. So sollen junge Menschen zwischen 12 und 24 Jahren erreicht werden, an die Sozialarbeiter ansonsten nicht herankommen. Dafür stehen vorerst vier Mitarbeiter und 350.000 Euro zur Verfügung.

Wie läuft ein Arbeitstag für Streetworker ab, die die Straße gegen das Internet getauscht haben? „Man schaltet den Computer ein und dann kommen schon die ersten Nachrichten, zum Beispiel: ,Ich brauche deine Hilfe` oder ,Hast du kurz Zeit zum Schreiben?´“, erzählt Jacqueline Pühringer. Die Jugendsozialarbeiterin ist eine von vier Streetworkern, die seit Jahresbeginn in Oberösterreich online unterwegs sind.

Ziel: Junge Menschen dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten. Und das seien eben Social Media Kanäle wie Instagram, TikTok und Co. „Der digitale Wandel wurde in den letzten Jahren durch die Coronapandemie zusätzlich beschleunigt und hat die zunehmende Verlagerung der Lebensrealitäten der Jugendlichen in die Online-Welt unterstützt“, sagt Jugendschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) bei der Präsentation des Projekts.

Bei der Vorstellung des Projekts, von links: Tristan Wörister (Projektmitarbeiter), Jaqueline Pühringer (Projektmitarbeiterin), Kerstin Hofstätter (Geschäftsführerin I.S.I), Michael Lindner (Landesrat), Stefan Leyerer (Geschäftsführer I.S.I). (Bild: Land OÖ/Denise Stinglmayr)
Bei der Vorstellung des Projekts, von links: Tristan Wörister (Projektmitarbeiter), Jaqueline Pühringer (Projektmitarbeiterin), Kerstin Hofstätter (Geschäftsführerin I.S.I), Michael Lindner (Landesrat), Stefan Leyerer (Geschäftsführer I.S.I).

Vier Streetworker
Vorausgegangen sind den digitalen Streetworkern zwei Jahre Forschungsarbeit, die die Basis der mit 1. Jänner gestarteten vier Mitarbeiter darstellen, aufgeteilt auf zwei Vollzeitäquivalente für das ganze Bundesland. Das Projekt ist vorerst auf zwei Jahre befristet, wird laufend evaluiert und von der Kinder- und Jugendhilfe mit 350.000 Euro finanziert. Abgewickelt wird das Online-Streetwork vom Sozialverein I.S.I. Vieles ist noch unklar, die Erfahrungen aus der laufenden Arbeit sollen das Angebot verfeinern.

„Die Arbeitszeiten passen sich den Zeiten an, an denen Jugendliche erreichbar sind“, erklärt I.S.I-Geschäftsführer Stefan Leyerer. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter chatten etwa Jugendliche an, wenn sie in Postingverläufen Mobbing mitbekommen, oder stellen sich auf Plattformen als Sozialarbeiter vor und bieten Hilfe an.

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