Nachdem am Samstag ein Angler einen menschlichen Unterschenkel aus dem Marchfeldkanal gefischt hatte, sind mittlerweile weitere Körperteile entdeckt worden. Wer der Tote ist, ist noch unklar. krone.tv war vor Ort.
Es war der erst zweite Angelwurf der Saison für den Wiener am Samstag. Statt eines Hechtes fischte er einen menschlichen Unterschenkel aus dem Marchfeldkanal, der auf 18 Kilometern Länge von Niederösterreich kommend den Norden der Bundeshauptstadt durchfließt, bevor er bei Deutsch-Wagram (NÖ) in den Russbach mündet.
In der Gegend geht die Angst geht um
Seit dem laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Dennoch geht das Leben am Kanal weiter. Passanten und Jogger bekommen nichts von den Untersuchungen mit. Trotzdem geht die Angst um. Eine Mutter erzählt, sie fürchte sich, mit ihren Kindern hier spazieren zu gehen. Unweit des Gewässers parkt die Spurensicherung ihre Ausrüstung. krone.tv war vor Ort, als ein Schlauchboot mit Tauchern der Spezialeinheit Cobra im eiskalten Wasser weitere Überreste entdeckten.
Jetzt werden DNA-Abgleiche gemacht. Es ist jedenfalls unwahrscheinlich, dass die Leichenteile mehreren Personen zugeordnet werden können. Über die Stadtgrenzen hinweg wird nach möglichen passenden Vermisstenfällen gesucht. „Die Klärung der Identität des Opfers hat oberste Priorität“, sagen die Ermittler. Fest steht bislang nur, dass es sich bei dem Opfer um einen Mann gehandelt haben soll.
„Denke, dass ein Mensch entsorgt wurde“
Während die Polizei offiziell von Ermittlungen in alle Richtungen spricht - weder Suizid noch Unfall oder Mord ausschließen will - scheint für die Fischer am Kanal die Sache klarer. „Ich denke, dass ein Mensch entsorgt wurde“, meint einer zur „Krone“. Vielleicht sei ein Sack, der im Gehölz und Gestrüpp des Wassers hängen geblieben war, aufgegangen, die Körperteile dann in den Kanal gespült worden.
Fundort beliebtes Wurfziel für Angler
Dass das Bein erst am Samstag gefunden wurde, wundert ihn. Handelt es sich bei der Stelle, die in der Szene „Unter den Rohren“ genannt wird, doch um eines der beliebtesten Reviere. Zusätzlich sei im Winter die ideale Zeit, um Raubfische zu fangen. Gerade solche Wasserstrudel wie jener, wo der Schenkel gefunden wurde, seien beliebte Wurfziele.
Das nahe gelegene Gewerbegebiet gilt jedenfalls als unsichere Gegend mit illegalem Straßenstrich. Ein Mord im Mafia-Stil samt Zerstückelung scheint jedenfalls nicht ausgeschlossen ...
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