Hierländer-Zukunft

„Darum spiele ich so gerne bei Sturm“

17.01.2024 08:00

Wohin geht die Reise, Kapitän? Stefan Hierländers Vertrag läuft am Saisonende aus, am Ende der Vorbereitung will der 32-jährige Allrounder eine Entscheidung über seine Zukunft haben. Positiv: Die Gespräche waren bislang gut! Sportchef Andreas Schicker rückt heute im Belek-Camp ein. Die Suche nach einem Jatta-Ersatz läuft.

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Wie oft Stefan Hierländer schon in Belek war, weiß er gar nicht mehr genau. „An die 15, 20 Mal wohl schon“, kennt der Sturm-Kapitän hier praktisch jeden Stein. Öfters war der Routinier in der Vorbereitung verletzt. Wie im Vorjahr, als ihn eine Muskelverletzung fast ein Monat der Vorbereitung gekostet hat. Doch heuer nicht. „Hierli“ ist fit wie ein Turnschuh. „Ich fühl mich gut und bin sehr froh, jetzt durchstarten zu können.“

262 Spiele absolvierte der Vorzeigeprofi bislang für die Schwarzen. Wie viele noch hinzukommen, ist noch offen. „Wohin geht die Reise, Kapitän?“, fragte einst auch schon STS. Eine Antwort darauf will der 32-Jährige am Ende der Vorbereitungszeit geben. „Bis dahin peile ich für mich eine Entscheidung an. Meine kleine Familie will ja auch wissen, wie es weitergeht. Ihr Tenor: Schaut’s, dass ihr zusammenkommt. Die guten Gespräche, die wir geführt haben, gilt es noch umzusetzen.“

Klingt nach Vertragsverlängerung des Allrounders, der schon Legendenstatus beim Klub hat. „Sturm ist mein erster Ansprechpartner, Plan B habe ich noch in der Pipeline. Aber klar auch, jetzt gibt es wichtigere Sachen. Sprich, wie reagiert der Klub auf die Jatta-Verletzung.“

„Bin zu viel Fußball-Romantiker“
Mit einer Jantscher-Rolle, dem weniger Einsatzzeiten in Aussicht gestellt wurden, beschäftigt er sich nicht. „Weil ich der Auffassung bin, dass es immer an einem selbst liegt, wie viel man spielt. Wenn ich fit bin, bin ich ein großer Bestandteil der Mannschaft und kann ihr sehr guttun“, betont der Kapitän, der auch abseits der Platzes mit seinem Naturell eine wichtige Rolle einnimmt. Ans Karriereende denkt Hierländer noch lange nicht. „Ich will mit Sturm noch das eine oder andere erreichen, das treibt mich an! Körperlich bin ich auf einem sehr guten Niveau. Meine aktive Karriere ist noch länger nicht vorbei.“

Ein Wechsel in den arabischen Raum, um nochmals kräftig abzukassieren, käme für Hierländer allerdings nie in Frage. „Auch wenn viel Geld am Tisch liegen würde. Man muss mit dem, was man hat, auch zufrieden sein. Ich bin zu viel Fußball-Romantiker und habe es gerne, wenn man mit einem Klub so verwurzelt ist. Darum spiele ich so gerne bei Sturm.“

Polen-Lulatsch Wlodarczyk liegt jetzt auch flach.

(Bild: Sepp Pail)

Heute Nachmittag wartet auf Hierländer und Co. der erste Probegalopp in der Türkei. Gegen Korona Kielce (Pol) geht Sturm in der Offensive aber fast am Zahnfleisch: Jatta verletzt, Teixeira noch beim Afrika-Cup, Grgic (zuletzt krank) trifft erst heute ein. Und: In Belek musste auch Wlodarczyk das Training auslassen - schwere Verkühlung! Bleiben Trainer Christian Ilzer noch Sarkaria, Böving (der auch noch nicht voll belastbar ist) sowie die Youngsters Camara und Fuseini in der Offensive.

Offiziell seit Dienstag: Der Abgang von Christoph Lang zu Rapid. Kolportiert wird, dass Sturm inklusive Boni etwa eine Million Euro kassiert! Ein guter Deal, Lang wollte schließlich seinen 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern.

„Unser Netzwerk gezündet“
Andreas Schicker schaut sich indes bereits nach einem Jatta-Ersatz um. „Wir haben unser Netzwerk gezündet. Möglich, dass wir Geld in die Hand nehmen oder nur eine Leihe machen“, sagt der Sportchef und ergänzt: Stürmer-Verpflichtungen in der Winterpause haben zuletzt ja gut funktioniert“, erinnert der Sportchef an Höjlund und Yeboah. Schnellschuss gibt es freilich keinen: „Es muss passen, wir schauen jetzt, was möglich ist.“ Das Profil ist klar: Ein schneller Stürmer mit Wucht, der in die Tiefe geht.