Erstes Mal Streif:

„Hab’s überlebt! Damit bin ich schon zufrieden“

Ski Alpin
17.01.2024 09:03

Striedinger schüttelte endlich seine Rückenschmerzen ab und ist auf der Kitzbüheler Streif ganz vorne dabei. Österreichs Debütanten Wieser und Eichberger verkauften sich teuer, Kriechmayr sucht weiter die Hochform.

Rang 62 mit 5,15 Sekunden Rückstand. Doch hinter diesen Zahlen verbirgt sich das, was als Ritterschlag unter den Abfahrern gilt. Vincent Wieser bezwang gestern - so wie sein Teamkollege Stefan Eichberger - zum ersten Mal die legendäre Streif in Kitzbühel. „Als ich im Starthaus gestanden bin, hat mein Herz so schnell wie noch nie in meinem Leben geschlagen“, berichtete der 21-Jährige aus Schladming. „Im Ziel hatte ich dann einen dicken Grinser im Gesicht. Ich hab’s überlebt! Damit bin ich schon zufrieden.“

Vincent Wieser (Bild: GEPA pictures)
Vincent Wieser

Natürlich herausfordernd und unruhig, aber perfekt und vor allem gleichmäßig präpariert - so präsentierte sich die Streif beim ersten „Date“ mit der Abfahrts-Weltelite. Und Otmar Striedinger war als Zweiter der schnellste Österreicher.

„Nichts, wozu man gratulieren muss“
„Das ist jetzt noch nichts, wozu man einem gratulieren muss. Aber ein gutes Training ist nie ein Nachteil, schon gar nicht hier auf der Streif“, meinte der Kärntner. Der erleichtert ist, dass er rechtzeitig zum Jahreswechsel seine lästigen Kreuzschmerzen abgeschüttelt hat. „Danke an Doktor Michael Gabl und mein Physioteam. Ohne Schmerzen im Starthaus zu stehen, ist ein herrliches Gefühl.“ Mit Stefan Babinsky (Vierter) fuhr zum Auftakt ein weiterer Rot-Weiß-Roter ins Spitzenfeld. Der Steirer bestätigte damit seine aktuelle Hochform. „Bis jetzt fahr ich eine richtig coole Saison. Aber wichtig ist, mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben und weiterzuarbeiten.“

Dass Vincent Kriechmayr im Training Rückstand hat (+3,62 Sekunden, Rang 40), ist prinzipiell nicht besorgniserregend. „Aber ich fühle mich derzeit einfach nicht so wohl auf den Skiern“, sucht unser Aushängeschild weiterhin vergeblich nach der Hochform. „Aber damit muss ich umgehen. Weiterkämpfen heißt die Devise.“ Vor einem Jahr hat „Vinc“ die Freitag-Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. „Ja, ich weiß, dass ich da runter sehr schnell sein kann. Und mein Anspruch ist es auch, Rennen zu gewinnen. Aber wenn man sich nicht so wohlfühlt, kann man nicht ans Limit gehen. Sonst liegst du im Krankenhaus.“ Nichtsdestotrotz lebt die Hoffnung auf den Befreiungsschlag.

Vincent Kriechmayr (Bild: GEPA pictures)
Vincent Kriechmayr

Odermatt nicht ganz fit
Der Schweizer Dominator Marco Odermatt (Platz 14 im Training) jagt ja nach seinem Triumphzug durch die Heimrennen in Adelboden und Wengen den ersten Abfahrtssieg in Kitzbühel. „Odi“ ist allerdings nach den kräfteraubenden Wochen gesundheitlich ein wenig angeschlagen.

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