Am Mittwochvormittag ist ein 26-Jähriger zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Er hatte unter anderem Lego-Sets im Internet angeboten und Anzahlungen kassiert, aber nur teilweise oder gar nicht geliefert. Der dabei entstandene Schaden beträgt 120.000 Euro. Wegen derselben Betrugsmasche war der Mann bereits einmal zu unbedingter Haft verurteilt worden. Das aktuelle Urteil ist nicht rechtskräftig.
Bereits 2019 hatte er über seinen Lego-Shop mehr als 250 Kunden aus dem In- und Ausland getäuscht. Aufgenommene Bestellungen versandte er falsch oder gar nicht - er verschickte oft Sand anstatt Lego. Insgesamt war damals ein 520.000 Euro hoher Schaden entstanden. Zwei Jahre darauf fasste der Mann drei Jahre Haft, davon eines unbedingt, aus.
Weil er einen guten Teil der Strafe bereits in Untersuchungshaft verbüßt hatte, wurde er enthaftet. Allerdings: Das Oberlandesgericht Graz korrigierte die Strafe später allerdings nach oben, und zwar auf drei Jahre unbedingt. Im Frühjahr 2022, kurz bevor er wegen der OLG-Entscheidung wieder in Haft musste, startete er erneut Betrügereien mit derselben Masche.
Betrüger ist geständig
Der 26-Jährige gab sich bei der Vernehmung zerknirscht und nickte bei jedem genannten Betrag. „Ich war spielsüchtig, habe viel Geld verloren. Ich möchte eine Therapie machen“, erklärte er, warum er so schnell wieder den Weg in Richtung gewerbsmäßigen Betrug eingeschlagen hatte.
Noblen Lebensstil geführt
Die Spielsucht sei ein Problem, das der Angeklagte rasch in den Griff bekommen müsse, erklärte Staatsanwältin Denise Ebner. Gänzlich könne man die Taten aber nicht darauf schieben. So habe der Mann - bei Einkünften von 1500 bis 3000 Euro - einen aufwendigen Lebensstil gepflegt. 1200 Euro Miete, Schmuckgeschenke und ein Paris-Urlaub für seine damalige Lebensgefährtin sowie drei gleichzeitig gemietete Autos, darunter ein BMW M5 Competition um allein 4800 Euro im Monat: „Das muss ich mir ja nicht leisten, wenn ich ohnehin schon sehe, dass sich das alles nicht ausgeht.“
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