Die Fördermittel des Landes für den Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung haben sich im Jahr 2023 fast verdoppelt. Vor allem private Haushalte haben davon stark profitiert! Wie es 2024 weiter gehen wird, hat Energielandesrat Sebastian Schuschnig in einem Pressegespräch erzählt.
„Das klare Ziel ist eine tatsächliche Energieunabhängigkeit“, skizziert Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP), worauf er hinarbeitet. Die Jahresbilanz 2023 zum Ausbau der Erneuerbaren zeichnet dazu auch ein eindeutiges Bild: Waren es 2022 noch etwa 25 Millionen Euro an Förderungen, die vom Land im Bereich der PV-Anlagen ausgeschüttet wurden, stieg diese Zahl 2023 auf knapp 53 Millionen Euro an. Besonders profitiert haben davon übrigens vor allem private Haushalte (38 Millionen).
„Strom-Leistung eines zusätzlich Draukraftwerkes“
Insgesamt 10.017 PV-Anlagen wurden 2023 gefördert und neu errichtet, 2022 waren es noch 4000. „Das entspricht einer Leistung eines zusätzlichen großen Draukraftwerkes“, fügt auch Markus Bliem hinzu, Leiter der Strategischen Landesentwicklung. Alleine damit könne der Stromverbrauch für rund 23.900 Haushalte gedeckt und jährlich rund 13.000 Tonnen an CO2 Emissionen eingespart werden. Auch bei den Energie-Speichern gab es einen starken Anstieg - von 1600 (2022) auf 3800 (2023).
„Diese 58 Millionen Euro lösten in der heimischen Wirtschaft ein Investitionsvolumen von etwa 150 bis 200 Millionen aus“, zeigt sich Schuschnig zufrieden. Auch 2000 Arbeitsplätze werden dadurch gesichert. Für Schuschnig steht fest: „Energiepolitik ist auch Standortpolitik!“ Diese Ansicht unterstützte auch Bliem: „Der Ausbau der Erneuerbaren führt zu einer Energiepreis-Stabilität bzw. einer Senkung, was den Standort attraktiver macht und eine Importabhängigkeit reduziert.“
Damit uns die Energiewende in Kärnten gelingen kann, braucht es klare Anreize, keine Verbote. Nur so kann das Tempo beim Ausbau beschleunigt werden.
Sebastian Schuschnig, Energielandesrat (ÖVP)
In Kärnten sei man laut Schuschnig zwar „auf dem richtigen Weg“, dennoch bleibt auch noch einiges zu tun: Themen wie der Netzausbau, die Energieeffizienz und die Verfahrensbeschleunigung werden künftig in den Fokus rücken. „Bei der Beschleunigungsverordnung sind wir bereits auf der Zielgeraden“, kündigt Schuschnig aber an. Künftig sollen nämlich Förderanträge völlig digital abgewickelt werden. Bisher hätte man nämlich in den zuständigen Abteilungen verstärkt damit zu tun gehabt, den starken Rückstand an Förderanträgen abzuarbeiten. „Aktuell liegt die Wartezeit etwa bei sechs Monaten. Sobald es den digitalen Prozess gibt, sollen Förderanträge noch schneller und unbürokratischer abgewickelt werden.“
Kritik am Klimaministerium
Der Erneuerbaren-Ausbau steht auch im Jahr 2024 im Fokus. „Die Kärntnerinnen und Kärntner können sich auch heuer weiter auf die hohen Direktförderungen verlassen“, so Schuschnig, der das Aussetzen der Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen vom Klimaministerium im Bund kritisch sieht. Grundsätzlich sparte Schuschnig nicht mit Kritik am Klimaministerium: „Dass das vor über einem Jahr angekündigte Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz noch immer auf sich warten lässt, ist für den Standort ein fatales Signal.“
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