„Servus ohne Drama“

Krimi-Rente für „Tatort“-Duo Nemec und Wachtveitl

TV
17.01.2024 13:10

Die Münchner TV-Kommissare Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl kündigen nach 35 Jahren mit ihrem 100. Fall ihren Krimi-Ruhestand an. 

Lange wurde spekuliert, jetzt ist es offiziell: Die altgedienten Münchner „Tatort“-Kommissare Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl haben ihren Abgang angekündigt. In der Geschichte der beliebtesten und erfolgreichsten Krimi-Reihe im deutschsprachigen Raum geht damit eine Ära zu Ende. 93 Fälle liefen mit den Ermittlern Ivo Batic (Nemec) und Franz Leitmayr (Wachtveitl) bereits, nach Angaben des Bayerischen Rundfunk sind für 2024 und 2025 noch weitere Filme verabredet, „bevor sich die Kommissare nach dann 35 Jahren und glatt 100 Fällen vom Dienst verabschieden“. Den Serientod wollen die beiden auf keinen Fall sterben: „Ein dramatischer Tod? Pfffhh ... Wir haben immer versucht, Batic und Leitmayr als Figuren zu charakterisieren, die gern leben“, so der 65-jährige Wachtveitl. „Und was das angeht, werden wir uns in der letzten Folge sicher treu bleiben“, fügt sein Kollege Nemec hinzu. „Diese Haltung hat uns ja ausgezeichnet, das kann man schon so sagen.“

Die Münchner "Tatort"-Ermittler (Bild: Das Erste)
Die Münchner "Tatort"-Ermittler

Die Münchner gehören zu den dienstältesten „Tatort“-Kommissaren überhaupt. 1991 wurde ihr erster Fall ausgestrahlt. Nur Ulrike Folkerts als Ludwigshafener Ermittlerin Lena Odenthal ist noch zwei Jahre länger im Dienst - hat aber in der Zeit deutlich weniger Fälle gehabt. Mehr Fälle hat kein Ermittler-Team: „Schon jetzt ein Tatort-Rekord. 99 ,Tatorte‘ sollten es aus ihrer Sicht werden. Wir konnten die beiden dazu bewegen, die 100 vollzumachen“, lässt der Bayerische Rundfunk wissen. Die nächste Folge mit dem Titel „Das Wunderkind“ läuft am 4. Februar. „Ich würde mich freuen, wenn wir eine Bereicherung für die Reihe waren. Ich fände es schön, wenn sich die Seher daran erinnern, dass wir nicht diesem Trübsinns-Kitsch anheimgefallen sind, bei dem alles traurig sein muss und alle so eine schicke schlechte Laune haben“, so Wachtveitl. Und fügt hinzu: „Nee! Wir, der Ivo, der Franz, der Miro und ich, wir finden: Das Leben ist gut! Und deswegen schützen wir es auch: Wer heute einen umbringen will, der soll wissen: Batic und Leitmayr kommen vielleicht um die Ecke und bringen die Welt wieder in Ordnung. Jedenfalls symbolisch.“ Wachtveitl nannte sein Krimi-Engagement „das längste gschlamperte Verhältnis, das ich je hatte“. „Aber wir sind auch nicht Keith Richards und Mick Jagger, die mit 80 noch arbeiten müssen.“ Nemec: „Als Hauptkommissare haben Udo und ich in den letzten Jahren einige echte Polizeikollegen und einen Münchner Polizeipräsidenten mit in den Ruhestand verabschiedet. Die waren alle etwas jünger als wir. Für uns ein guter Anlass, ebenfalls irgendwann ,Servus‘ zu sagen.“

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