Österreichs Handball-Nationalmannschaft hat am Donnerstag bei der EM in Deutschland Ungarn besiegt. Nach einer schwierigen Anfangsphase kämpfte man sich erneut zurück. Es entwickelte sich ein wahrer Handball-Krimi an dessen Ende ein 30:29 steht. Erneut war Torwart Constantin Möstl ein überragender Rückhalt.
Österreichs Handball-Nationalmannschaft der Männer hat seinen Sensationslauf bei der Europameisterschaft in Deutschland auch in der Hauptrunde fortgesetzt. Das ÖHB-Team gewann am Donnerstag zum Auftakt der zweiten Turnierphase in Köln gegen die in der Vorrunde souveränen Ungarn mit 30:29 (17:17). Die Österreicher gehen damit ungeschlagen in das Prestigeduell mit Gastgeber Deutschland am Samstag (20.30 Uhr).
Wird Geschichte geschrieben?
Nach den beiden Unentschieden gegen Kroatien und Spanien in der Vorrunde bewies die Auswahl von Teamchef Ales Pajovic auch gegen den Vize-Weltmeister von 1986, dass sie zur europäischen Spitze aufgeschlossen hat. Damit halten die Österreicher bereits bei drei Punkten und haben sehr gute Chancen, nach Platz acht 2020 und Platz neun 2010 zum dritten Mal eine EM in den Top Ten zu beenden. Sogar das beste Ergebnis der Geschichte ist in Reichweite.
Die Österreicher mussten dem intensiven Programm in der Vorrunde Tribut zollen. Routinier Janko Bozovic und Moritz Mittendorfer fehlten erkrankt. Mitte-Aufbau Lukas Hutecek hielt trotz Knieproblemen durch, sein Nebenmann Boris Zivkovic kam wegen einer Knieblessur nur zu wenig Einsatzzeit. Doch das bisherige Überraschungsteam dieser EM ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen.
Schwierige Anfangsphase
Und auch nicht von einem fehlerhaften Beginn, nach dem die ÖHB-Auswahl schnell mit 0:3 zurück lag. Die Österreicher taten sich in der Anfangsphase schwer, die ungarische Abwehr zu knacken und bekamen zunächst auch Gabor Ancsin (vier Tore in den ersten acht Minuten) nicht in den Griff. Kapitän Mykola Bilyk und Co. liefen so von Beginn weg hintennach, hielten den Rückstand aber stets im Rahmen.
Angeführt von Bilyk, Hutecek und Routinier Robert Weber steigerte sich das rot-weiß-rote Team offensiv, griff häufig mit sieben Feldspielern an und kämpfte sich zurück. Mit einem Tor von Ungarn-Legionär Sebastian Frimmel zum 13:13 gelang der Truppe von Alex Pajovic erstmals der Ausgleich, dank eines Hutecek-Treffers eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff ging es auch mit Gleichstand in die Pause.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten wieder die Ungarn. Die Österreicher ließen einige Chancen aus, ein von Torhüter Constantin Möstl, dem „man of the match“, abgewehrter Siebenmeter (39.) leitete aber die nächste Aufholjagd auf. Tobias Wagner brachte die ÖHB-Auswahl in der 43. Minute erstmals in Führung (23:22). Beide Torhüter agierten danach in Hochform, ausgeglichen und spannend ging es in die Schlussphase. In der übernahm Bilyk die Verantwortung. Der Kapitän brachte sein Team zunächst mit 29:28 in Führung und erzielte 20 Sekunden vor Schluss mit seinem achten Treffer das Siegestor.
Spielplan: | |||
18.01. | Österreich | Ungarn | 30:29 |
Frankreich | Kroatien | 34:32 | |
Deutschland | Island | 20.30 Uhr | |
20.01. | Frankreich | Island | 15.30 Uhr |
Ungarn | Kroatien | 18.00 Uhr | |
Deutschland | Österreich | 20.30 Uhr | |
22.01. | Kroatien | Island | 15.30 Uhr |
Frankreich | Österreich | 18.00 Uhr | |
Deutschland | Ungarn | 20.30 Uhr | |
24.01. | Österreich | Island | 15.30 Uhr |
Frankreich | Ungarn | 18.00 Uhr | |
Deutschland | Kroatien | 20.30 Uhr |
Tabelle: | |||||||
1. | Frankreich | 2 | 2 | 0 | 0 | 67:62 | 4 |
2. | Österreich | 2 | 1 | 1 | 0 | 58:57 | 3 |
3. | Ungarn | 2 | 1 | 0 | 1 | 62:55 | 2 |
4. | Kroatien | 2 | 0 | 1 | 1 | 60:62 | 1 |
5. | Deutschland | 1 | 0 | 0 | 1 | 30:33 | 0 |
6. | Island | 1 | 0 | 0 | 1 | 25:33 | 0 |
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